Sich bewegen, experimentieren, mitsingen: Und das alles mit Hilfe des Inhalts einer Box. Genauer gesagt der Klima-Kita-Box, die die Gemeinde Sauerlach nun von der Energieagentur Ebersberg-München erworben hat. Sie bietet eine gute Möglichkeit zur frühkindlichen Bildung rund um den Klimawandel und den Umweltschutz. Die Idee ist, dass die Kindergärten und Kitas in der Gemeinde diese nutzen können. Klimaschutzmanagerin Sanna Wassenberg von der Gemeinde Sauerlach ist ziemlich angetan: „Es ist vor allem das kompakte System, das uns überzeugt hat“, sagt sie.
Die Box enthält acht Module mit verschiedenen Lernmaterialien: Im ersten Modul werden das Verständnis für den Klimaschutz und der Unterschied von Wetter und Klima geschärft. In einem anderen Teil kann man Kressesamen säen und beobachten, wie sich die Menge des Wassers auf das Wachstum auswirkt. Es findet sich auch ein Bewegungsspiel in der Box, mit dem das Abschmelzen des Meereises thematisiert wird. Anhand von Platten, die weggenommen werden können, wird den Kindern deutlich vor Augen geführt, dass der Platz knapper wird. Ein Eisbär – mittlerweile längst eine gefährdete Art – zieht sich als Symbolfigur durch die Module. „Das ist eine gute Idee, ihn kennen die meisten Kinder und wissen, wo er lebt“, findet Wassenberg.
Alle Module sind kindgerecht aufbereitet, enthalten zum Beispiel Spiele, Experimente und Malaufgaben. So wird den Kindern das komplexe Thema Klimawandel Schritt für Schritt nähergebracht. „Damit stellen wir unter Beweis, dass ein ernstes Thema unterhaltsam vermittelt werden kann“, sagt Catharina Jacobsen, Mitarbeiterin im Bereich Klimabildung bei der Energieagentur Ebersberg-München. Sie hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Eva Maier das Bildungsangebot in den vergangenen Monaten überarbeitet, heißt es in einer Pressemitteilung der Energieagentur. Anhand der verschiedenen Materialien würden die Kinder „vielfältig motiviert“, sagt Maier. Dieser Abwechslungsreichtum der Box hat auch die Gemeinde Sauerlach überzeugt, wie Sanna Wassenberg sagt: „Die Lernspiele sind so verschieden, dass sie sich variabel in den Kindergartenalltag integrieren lassen.“
Und so war auch die Akzeptanz der anwesenden Mitarbeiterinnen verschiedener örtlicher Kinderbetreuungseinrichtungen beim Einführungsworkshop in Sauerlach vor Kurzem groß. Laut der Klimaschutzmanagerin wollen sie alle das Angebot in ihren Kitaalltag von kommendem Betreuungsjahr an integrieren. Kathrin Dietheuer, Leiterin der Kindertagesstätte Sternschnuppe der Arbeiterwohlfahrt, kann sich das jedenfalls gut vorstellen. „Es ist eine tolle Sache“, findet sie. Ihr gefalle es, dass man sich Themen heraussuchen könne, die man aufgreifen will und man nicht die ganze Box durchspielen muss. „Was ist der Unterschied zwischen Wetter und Klima, das ist zum Beispiel ein Thema, oder wie kann man Müll trennen'“, sagt sie. Auch seien viele Tipps und Links enthalten, die Ideen lieferten. Überhaupt sei das Angebot „sehr vielfältig“. Wie genau der Ablauf sei, werde man noch sehen. Die Kitas müssten sich untereinander absprechen. Auch wenn es nur eine Box gibt, dürfte das gut zu machen sein, da die Materialien nicht aufeinander aufbauen. Dietheuer ist jedenfalls recht angetan. Sie kann sich auch vorstellen, den Klimaschutz als Jahresthema fürs kommende Kitajahr zu wählen.

