Kindertagesstätte:Sauerlacher Eltern sind verunsichert

Kindertagesstätte: Noch werden die Mädchen und Buben des Kinderlands in Sauerlach in Containern betreut. 2025 aber soll ein fester Neubau für die Einrichtung fertig sein.

Noch werden die Mädchen und Buben des Kinderlands in Sauerlach in Containern betreut. 2025 aber soll ein fester Neubau für die Einrichtung fertig sein.

(Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde diskutiert, ob sie den Neubau für das provisorisch untergebrachte Kinderland an einen privaten Betreiber vergeben soll.

Von Martin Mühlfenzl, Sauerlach

Die Pläne der Gemeinde Sauerlach, den geplanten Neubau für die Kindertagesstätte Kinderland möglicherweise nicht selbst zu verantworten, sondern an einen Träger fremd zu vergeben, schlagen hohe Wellen. Unlängst zeigten sich Eltern von Kindern der Einrichtung im Gemeinderat besorgt angesichts der Pläne - sie befürchten, dass Betreuungsplätze wegfallen könnten, wenn die Gemeinde nicht selbst als Bauherr auftritt. Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung/UBV) versuchte die Sorgen der Eltern zu zerstreuen, und sagte zu, es werde - unabhängig davon, wer die Kita baut - auch künftig einen "sechsgruppigen Kindergarten" mit ausreichend Betreuungsplätzen geben.

Das Kinderland ist derzeit in einem aus Containern bestehenden Provisorium im Südosten des Hauptortes untergebracht. Dieses aber soll aufgelöst werden und die Kita in einen festen Neubau umziehen. Dafür hat die Gemeinde vom katholischen Pfarrverband ein Grundstück am Reißerweg nahe der Mehrzweckhalle Am Otterloher Feld zur Verfügung gestellt bekommen. Eigentlich wollte die Kommune den Neubau selbst verantworten und auch finanzieren, um ihn im Anschluss in die Hände eines Trägers zu übergeben. Angesichts der angespannten Haushaltslage aber entschied der Gemeinderat einem entsprechenden Antrag der CSU-Fraktion folgend, für die Errichtung des Neubaus einen Bauherrn zu suchen, wie Bogner erläuterte.

Diese Kehrtwende aber ließ einige Eltern aufschrecken. Daniela Karl, deren dreijährige Tochter das Kinderland besucht, sagte, sie und andere Mütter und Väter seien von der Entscheidung vollkommen überrascht worden. "Wir haben ein berechtigtes Interesse auf eine frühzeitige Einbindung und Kommunikation", kritisiert Karl. Bisher, so die Mutter, seien alle davon ausgegangen, dass das Provisorium aufgelöst werde und die Gemeinde selbst bauen würde. "Es geht ja auch um die Anmeldungen für das nächste Kindergartenjahr. Wir fragen uns, wohin die Reise geht, was mit dem Kinderland passiert. Es sind noch so viele Fragen offen."

Bis der Neubau steht, bleiben die Container

Rathauschefin Bogner versichert, alle bisherigen Entscheidungen im Gemeinderat seien transparent und öffentlich gefällt worden. "Wenn Sie unsicher sind, rufen Sie bei derjenigen bei uns im Rathaus an, die die Plätze vergibt", appellierte sie in der Sitzung an Karl. "Oder rufen Sie bei mir an." Das Container-Provisorium werde in jedem Fall so lange bestehen bleiben, bis der Neubau endgültig bezugsfertig ist. Bogner umriss den Zeitplan für die Errichtung der Kita: "Wir planen 2023, ob wir als Gemeinde oder ein anderer baut. 2024 wird die Baugenehmigung erteilt, 2025 wird bezogen. Der Bau eines größeren Gebäudes dauert eineinhalb Jahre." Ob auch weiterhin das Kinderland mit Sitz in Weyarn im Nachbarlandkreis Miesbach die Kita betreiben wird, werden laut Bogner Gespräche zeigen, die zeitnah geführt würden.

Das größte Problem derzeit ist der Bürgermeisterin zufolge ohnehin der Fachkräftemangel. Sorgen aber müsse sich niemand machen, ergänzte CSU-Gemeinderat Markus Hoffmann: "Die Gemeinde ist in der Pflicht, Plätze zur Verfügung zu stellen."

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