Sauerlach:Kein Gratis-Platz für das dritte Kind

Gemeinderat lehnt Kostennachlass für Familien ab

Der Sauerlacher Gemeinderat hat den kostenlosen Betreuungsplatz für das dritte Kind abgelehnt. Die Eltern von drei Kindern im Alter von einem, vier und sechs Jahren hatten einen entsprechenden Antrag zur Übernahme der Kosten eingereicht. Sie stören sich insbesondere daran, dass die Kosten für den Platz in der Kinderkrippe für das jüngste Kind mit 375 Euro deutlich zu hoch angesetzt seien und baten darum, dass die Gemeinde Familien mit mehr als zwei Kindern finanziell entlaste. Der Gemeinderat aber lehnte den Vorstoß einstimmig mit dem Verweis auf die immensen Kosten und die Haushaltslage der Kommune ab. Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung) sagte: "Man könnte immer noch mehr geben, aber wir haben halt nicht mehr."

Das Paar versuchte, seinen Antrag mit handfesten Zahlen zu stützen und listete sämtliche Gebühren auf: Diese beliefen sich in ihrem Fall auf 685 Euro im Monat - aufgeteilt auf einen Platz im Hort der Nachbarschaftshilfe (188 Euro), den Kindergarten (122 Euro) sowie den Krippenplatz für 375 Euro. Hinzu kämen noch 239 Euro Essens-, Spiel- und Bastelgeld. Am Ende des Jahres würden sich die Ausgaben auf etwa 11 000 Euro belaufen.

CSU-Gemeinderat Markus Hoffmann sagte, diese Argumentation sei "zu pauschal und undifferenziert". Bürgermeisterin Bogner machte deutlich, dass die Übernahme der Kosten für das dritte Kind die Gemeinde im Jahr bis zu 100 000 Euro kosten würde. Das sei nicht verhältnismäßig, da es bereits sozialpolitische Maßnahmen seitens der Kommune gebe. Eine Geschwisterermäßigung über 30 Euro monatlich sowie weitere finanzielle Hilfen für Familien in echter sozialer Notlage.

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