Jahresrückblick 2024Wie man ein Gymnasium versenkt

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Lange Zeit galt das Areal nördlich der Hofoldinger Straße als Favorit für die Errichtung des Sauerlacher Gymnasiums. Doch die Grundstücksbesitzer haben sich aus den Verhandlungen mit Bürgermeisterin Barbara Bogner zurückgezogen.
Lange Zeit galt das Areal nördlich der Hofoldinger Straße als Favorit für die Errichtung des Sauerlacher Gymnasiums. Doch die Grundstücksbesitzer haben sich aus den Verhandlungen mit Bürgermeisterin Barbara Bogner zurückgezogen. (Foto: Claus Schunk)

Seit mehr als drei Jahren ist die weiterführende Schule in Sauerlach genehmigt, doch noch immer gibt es keinen Standort. Wer daran Schuld hat? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Von Martin Mühlfenzl, Sauerlach

Vor der nächsten Kommunalwahl werde in Sachen Gymnasium nichts mehr passieren. Das sagt ein Sauerlacher Gemeinderat, der in dieser Causa lieber unerkannt bleiben will. Denn es ist ein heikles Thema, das die Gemeinde seit mehr als drei Jahren umtreibt – und um das heuer mehrere Volten geschlagen worden sind. Denn Sauerlach, dieser kleine Ort im Süden Münchens mit gerade einmal etwas mehr als 8000 Einwohnern, besitzt das besondere Privileg, ein Gymnasium bauen zu dürfen – 2021 wurde die Schule vom bayerischen Kultusministerium genehmigt.

Und doch sind zwei zentrale Fragen nach wie vor offen: Wollen eine Mehrheit im Gemeinderat und insbesondere Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung) das Gymnasium überhaupt noch? Und wo im Hauptort soll es errichtet werden? Der Bau der Schule war eigentlich mit großer Mehrheit beschlossen worden.

Lange Zeit galt die etwa 15 große, unbebaute Fläche nördlich der Hofoldinger Straße als großer Favorit für den Standort des Gymnasiums. Bereits kurz nach der Genehmigung der Schule hatten die Besitzer des Grundstücks, die Sauerlacher Brüder Klaus und Johann Widmann, Bogner angeboten, die Schule dort zu bauen – samt Gewerbeentwicklung, Wohnbebauung und Sportstätten.

Doch vor allem in der Frage des Ausmaßes der Wohnbebauung gab es zwischen den beiden Verhandlungspartnern – der Bürgermeisterin und den Brüdern Widmann – von Anfang an Differenzen. Im Frühjahr dieses Jahres eskalierte dann der Streit: Beide Seiten gaben an, kein Vertrauen mehr in den anderen Partner zu haben. Zudem wurden immer wieder Details aus vertraulichen Runden durchgestochen, bis nicht mehr miteinander geredet wurde und die Widmanns das Projekt für gestorben erklärten. Ob die Schule nun gebaut wird? Sicher nicht vor 2026, wenn ein neuer Gemeinderat und ein neuer Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin gewählt werden.

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