Sauerlach:Baugebiet bereitet Bauchschmerzen

Sauerlach: Im Nordosten der Gemeinde Sauerlach soll ein komplett neuer Ortsteil entstehen.

Im Nordosten der Gemeinde Sauerlach soll ein komplett neuer Ortsteil entstehen.

(Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinderäte wollen über die Pläne für mehr als tausend Einwohner in einer Klausur diskutieren.

Von Martin Mühlfenzl, Sauerlach

Der Sauerlacher Gemeinderat will in einer Klausur darüber debattieren, wie groß die Wohnbebauung nördlich der Hofoldinger Straße ausfallen und in welcher Geschwindigkeit diese realisiert werden soll. Das wurde in der jüngsten Sitzung vereinbart. Rund um das neue Gymnasium im Nordosten des Hauptortes Sauerlach mit seinen etwa 5500 Einwohnern plant ein Investor einen komplett neuen Ortsteil, in dem einmal bis zu 1200 Menschen wohnen könnten. Sauerlachs Dritter Bürgermeister Wolfgang Büsch von den Grünen sagte in der Sitzung, ihm sei angesichts dieser Vorstellungen "kurz das Herz stehen geblieben". Der Gemeinderat müsse jetzt die Diskussion führen, wie Wohnbebauung auf dem Areal überhaupt bewältigt werden kann. "Es geht doch um die Bebauungsstruktur und darum, wie viel an neuem Wohnraum wir uns überhaupt vorstellen können", sagte Büsch. "Wir müssen auf das große Ganze schauen und einvernehmlich klären, was wir wollen."

An der Grundsatzentscheidung, das Gymnasium so schnell wie möglich zu bauen, ändert dies allerdings nicht. Der Gemeinderat beauftragte die Rathausverwaltung, in den kommenden Wochen drei Angebote von Planungsbüros für das neue Gymnasium einzuholen. Zudem soll ein Projektsteuerer mit ins Boot geholt werden, um das gesamte Projekt "Sauerlach Ost" mit der geplanten Wohnbebauung anzuschieben. Denn diese, sagte CSU-Gemeinderat Roman Richter, werde für den Ort noch sehr viel prägender als nur das Gymnasium. Umso wichtiger sei es jetzt, den richtigen Planer für das Areal zu finden, schließlich gehe es auf lange Sicht "um Millionen" für die Gemeinde. Da dürfe jetzt nicht wegen ein paar zehntausend Euro Planungskosten gespart werden.

Für den Bau des neuen Gymnasiums kann die Gemeinde nach Angaben von Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung) mit Zuschüssen zwischen sechs und sieben Millionen Euro rechnen. Das Geld zahlt der Freistaat im Zuge des Konnexitätsprinzips bei der Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums allerdings nur, wenn das Gymnasium 2027 bezugsfertig ist. Die Höhe der Fördergelder orientiert sich dabei an der Zahl der Schüler eines Jahrgangs. Es werde Finanzmittel für 108 Schüler, also vier Gymnasialklassen, geben, so Bogner.

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