Sauerlach:Drittes Gebäude für die Sternschnuppe

Im Kindergarten wird es eng

Die Suche nach einem Kindergartenplatz könnte sich für Sauerlacher Eltern heuer schwieriger gestalten als in den Vorjahren. Wie aus einer Mail der Awo-Kindertagesstätte Sternschnuppe ans Rathaus hervorgeht, kann die Einrichtung im September möglicherweise keine neuen Kinder aufnehmen. Der Grund: 20 Kindern, die dann eingeschult werden, stehen nach jetzigem Stand 23 Kinder gegenüber, die aus den eigenen Krippengruppen der Sternschnuppe in deren Kindergartengruppen wechseln wollen. "Ich weiß noch gar nicht, ob alle Krippenkinder einen Platz bekommen", schreibt Birgit Wolf, die Leiterin der Einrichtung. Zumal die Personalsituation noch ungewiss ist: Wolf sucht für September noch zwei Erzieherinnen und eine Kinderpflegerin. Trotz dieser düstren Aussichten will Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) noch nicht Alarm schlagen. "Es wird spannend heuer, aber Konkretes können wir erst sagen, wenn wir die endgültigen Anmeldezahlen haben." Ende März werde es so weit sein. "Es kann auch sein, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst", sagt die Rathauschefin. Jedoch betont sie zugleich, dass der 2016er-Jahrgang, der nun in die Kindergärten komme, in Sauerlach ungewöhnlich groß sei: Darüber hinaus können Kinder, die zwischen dem 1. Juli und dem 30. September sechs Jahre alt werden, infolge einer Gesetzesänderung heuer erstmals leichter zurückgestellt werden und für ein weiteres Jahr im Kindergarten bleiben. Laut Wolf wollen Eltern von drei Kindern von dieser Regelung Gebrauch machen. stä

Sauerlach reagiert auf den gestiegenen Bedarf an Krippenplätzen und baut die Kita am S-Bahnhof aus

Von Patrik Stäbler, Sauerlach

Pläne für einen weiteren Ausbau der Kindertagesstätte Sternschnuppe in Sauerlach gibt es schon seit Jahren, nun schreitet die Gemeinde zur Tat. Für circa 2,5 Millionen Euro will sie die Einrichtung südlich des S-Bahnhofs um ein drittes Gebäude erweitern, das sich parallel zu den Gleisen erstreckt. Dort sollen voraussichtlich im Herbst 2020 die drei bestehenden Krippengruppen der Sternschnuppe einziehen, von denen eine aktuell in Containern untergebracht ist. Außerdem wird in dem Neubau eine neue vierte Krippengruppe eröffnet, für die es laut Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung, UBV) bereits jetzt den Bedarf gibt.

Mit dem Neubau einhergehen wird eine Umstrukturierung der Kindertagesstätte, die von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) betrieben wird. Demnach soll es künftig zwei Küchen geben, vermutlich eine für den Kindergarten- und eine für den Krippenbereich. Letzterer erhält überdies einen eigenen Haupteingang auf der Nordseite des Areals. Dort soll dann auch die Leiterin der Krippe ihr Büro haben, "damit sie sieht, wer da reingeht", so Bogner.

Mit der Erweiterung reagiert die Gemeinde auf den steigenden Bedarf an Krippenplätzen. "Uns stellt weniger die Zahl der Kinder vor Probleme. Das sind pro Jahrgang höchstens zwei bis fünf mehr als es im Schnitt vor zehn Jahren waren", sagt die Rathauschefin. Die große Herausforderung seien vielmehr die Buchungszeiten, die drastisch in die Höhe gegangen seien. "Früher haben viele Eltern vier oder fünf Stunden am Tag gebucht. Heute bucht fast die Hälfte der Eltern sieben oder acht Stunden", sagt Bogner.

Die Pläne für die Erweiterung stammen vom Holzkirchener Büro Zach Architekten. Sie sehen einen eigenständigen Baukörper vor, der über ein Gelenkgebäude mit dem Bestand verbunden wird, wie Architekt Michael Zach dem Gemeinderat erläuterte. Optisch orientiere sich der eingeschossige Bau an dem vorhandenen Komplex, jedoch werde er "etwas moderner und nüchterner", so Zach. Geplant sei, das Gebäude zu unterkellern, um dort einen Bewegungsraum, ein Lager und ein Abstellzimmer zu schaffen. Im Erdgeschoss befinden sich dann die vier Gruppenräume, jeweils mit benachbartem Schlafzimmer.

Diskussion gab es im Gemeinderat noch um die Bauweise, nachdem sich Andrea Killer (CSU) und Axel Horn (Grüne) für einen Holzbau ausgesprochen hatten. "Bei anderen Kindergärten geht das auch. Ich weiß nicht, warum das in Sauerlach nicht funktionieren sollte", sagte Killer. Sie betonte, dass die Gemeinde auch wegen ihrer "Vorbildwirkung" auf eine ökologische Bauweise achten sollte. Mit elf zu acht Stimmen schloss sich der Gemeinderat letztlich aber dem Vorschlag von Architekt Zach an. Er hatte argumentiert, dass Mauerwerk im Vergleich zu Holz etliche Vorteile habe - etwa beim Schallschutz, Brandschutz, Elektrosmog und bei der Schädlingsresistenz. Eine Debatte gab es zudem um die Dachform des Gelenkgebäudes. Hier entschied der Gemeinderat auf Antrag von Paul Fröhlich (CSU), mit einem Flachdach ohne Begrünung zu planen.

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