Für viele Jugendliche im südöstlichen Landkreis München ist der On-demand-Service Flexbus eine echte Errungenschaft. Der Rufbus holt sie nach dem Feiern am Wochenende auf Bestellung am Ostbahnhof oder in Neuperlach-Süd ab und bringt sie sicher heim nach Unterhaching, Taufkirchen oder Oberhaching. Aber auch Schülerinnen und Schüler wissen den flexiblen Service zu schätzen, wenn nach dem Unterricht die S-Bahn mal wieder ausfällt und sie nicht wissen, wie sie nach Hause kommen sollen. Aber je jünger, respektive kleiner die Schüler sind, desto problematischer wird der Transport mit dem Flexbus.
Die Gemeinde Sauerlach, die flächenmäßig größte des Landkreises München mit ihren weit verstreuten Ortsteilen, ist prädestiniert für eine Fahrt mit den kleinen Rufbussen, die hier unter Tags verkehren und auch Aying und Brunnthal anfahren. Bis zu sieben Fahrgäste passen problemlos in den Flexbus.
Was Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) und CSU-Gemeinderat Markus Hoffmann aber vergangene Woche gleich zu Schulbeginn zu hören bekamen, ließ die beiden unabhängig voneinander wahlweise staunen oder schmunzeln – und doch etwas fassungslos zurück. Denn gleich mehrere Eltern schlugen bei Bogner und Hoffmann auf und berichteten von kuriosen Erfahrungen ihrer Kinder mit dem Flexbus.
Die Schülerinnen und Schüler, vier an der Zahl und allesamt aus dem kleinen Ortsteil Altkirchen, besuchen die Grundschule in Sauerlach. Und bisher – also noch im vergangenen Schuljahr – kamen die Buben und Mädchen immer problemlos mit dem Schulbus mittags nach Schulende nach Hause. Nur hat der neue Stundenplan ergeben, dass die vier an vier Tagen in der Woche bereits nach der vierten Stunde aus haben, worüber sich vor allem die Kinder selbst freuen sollten. Nur fährt nach der vierten Stunde kein Schulbus, der sie zurück nach Altenkirchen bringen würde.
Die Bürgermeisterin will mit dem MVV sprechen
„Dann wurde ihnen gesagt, sie sollen den Flexbus nehmen“, berichteten Hoffmann und Bogner in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Der sei auch nach der Buchung via App zuverlässig gekommen, habe aber nur zwei Kinder auf einmal mitnehmen dürfen. Weil er, wie sich herausstellte, nur zwei Sitzerhöhungen hat, die bei der Größe der Kinder gesetzlich vorgeschrieben sind.
Groß war die Aufregung unter den Eltern, die auch bei Bürgermeisterin Bogner im Rathaus vorstellig wurden. Die will sich jetzt kümmern und mit dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) in Verbindung setzen. Schließlich sollen auch die Kleinen den so flexiblen Service ohne Probleme nutzen können und nicht warten müssen, bis sie zum Feiern nach München dürfen.