Sauerlach:Absage ans Mitfahrbankerl

Gemeinde beerdigt nach Bedenken von Eltern das Mobilitätsprojekt

Die Gemeinde Sauerlach hat das Mitfahrbankerl-Projekt vorerst beerdigt. Nachdem der Gemeinderat bereits im Februar die Aufstellung von eigenen Bänken abgelehnt hatte, sprach er sich nun auch einstimmig gegen die Nutzung von Bushaltestellen aus. Diese hätten gemäß den ursprünglichen Plänen mit einem Logo und dem Schriftzug "Mitfahr-Gemeinde" gekennzeichnet werden sollen - als Sammelpunkt für Bürger, die eine Mitfahrgelegenheit benötigen, etwa weil sie den Bus verpasst haben. Aber dazu wird es nicht kommen, nachdem ein Schreiben von Elternbeirat und Schulleitung der örtlichen Grundschule vor der Kennzeichnung von Bushaltestellen gewarnt hatte. Eine solche würde Kinder dazu verleiten, bei Fremden ins Auto zu steigen, heißt es in dem Brief. "Das ist eine wirklich kritische Situation, die man nicht zwangsweise hervorrufen muss."

Für diese Argumentation zeigten viele Gemeinderäte Verständnis. "Ich bin selbst Vater von drei Söhnen und kann das voll nachvollziehen", sagte Robert Lechner (CSU). Derweil befand Axel Horn (Grüne), dass das Ganze ohne eigene Bänke ohnehin nicht funktioniere. Er schlug vor, eine Sitzgelegenheit nahe dem Bahnhof aufzustellen, "wenn mal wieder eine S-Bahn ausgefallen ist". Dafür zeigte sich Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung) offen: "Wenn sich mal eine Stelle ergibt, wo man ein Bankerl aufstellen kann, können wir drüber reden. Im Moment haben wir aber keinen geeigneten Platz."

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