ÖPNV:Viergleisig nach Markt Schwaben

ÖPNV: Die Linie S2 in Richtung Erding soll zwischen Ostbahnhof und Markt Schwaben leistungsfähiger werden, die Planungen für zwei neue Gleise sollen demnächst beginnen.

Die Linie S2 in Richtung Erding soll zwischen Ostbahnhof und Markt Schwaben leistungsfähiger werden, die Planungen für zwei neue Gleise sollen demnächst beginnen.

(Foto: Endt)

Die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer stößt Planung für die Ertüchtigung der S-Bahnlinie S2 an. Die Strecke ist ein Flaschenhals.

Von Bernhard Lohr und Barbara Mooser, Markt Schwaben/Kirchheim

Das bayerische Verkehrsministerium treibt den viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke von München Ost nach Markt Schwaben voran. Ministerin Kerstin Schreyer (CSU) hat der Deutschen Bahn grünes Licht für erste Planungen gegeben. Der Freistaat und die Deutsche Bahn haben laut Ministerium einen entsprechenden Planungsvertrag auf den Weg gebracht. Für die ersten Schritte, die eine wichtige Grundlage für folgende vertiefte technische Planungen bildeten, finanziere der Freistaat die Kosten in Höhe von rund 250 000 Euro. Schreyer sagt: "Wir müssen eine Ausbauperspektive für diesen hochbelasteten Streckenabschnitt schaffen." Damit erhöht die Ministerin auch den Druck auf Berlin.

Dass der Abschnitt der Bahnstrecke zwischen München und Markt Schwaben für künftige Anforderungen nicht ausgelegt ist, darauf haben Kommunalpolitiker wiederholt hingewiesen. Denn schon jetzt reichen die Kapazitäten kaum, um die Pendler aus den bevölkerungsreichen Kommunen entlang der Bahn in die Landeshauptstadt und zurück zu transportieren. Und schon lange ist klar, dass sich die Lage eher verschärfen wird: Denn der Ausbau der Strecke östlich von Markt Schwaben Richtung Mühldorf und Freilassing ist längst geplant, durch die zweite Stammstrecke wird auch die S-Bahn in der Landeshauptstadt wesentlich leistungsfähiger - zwischen dem Ostbahnhof und Markt Schwaben entstünde also ein Flaschenhals mit Potenzial für viele Komplikationen. Dabei hofft man in Feldkirchen und Heimstetten eigentlich auf Taktverbesserungen.

Bürgermeister der Anliegergemeinden, die Landräte der drei betroffenen Landkreise, die Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern, die Handwerkskammer für München und Oberbayern sowie die Messe München haben sich deshalb 2015 zu einem S-Bahn-Bündnis zusammengeschlossen, dessen Ziel außer dem Ausbau auf der S2 eine bessere Anbindung der Messe ist. Auch letzteres soll jetzt untersucht werden. "Mit den konkreten Planungen wollen wir beim Bund, der für die Schieneninfrastruktur per Grundgesetz verantwortlich ist, mit Nachdruck einen bedarfsgerechten Ausbau auch in diesem Streckenabschnitt einfordern", sagt Ministerin Schreyer. Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB in Bayern, verweist auf Investitionen in ganz Bayern und sagt: "Ausbauprojekte wie zwischen München Ost und Markt Schwaben sind dabei von zentraler Bedeutung. Wir bauen aus, damit unsere Kunden bequemer und besser in den Zug kommen - und Züge am Ende pünktlicher und häufiger verkehren können." Für den Abschnitt München Ost bis Markt Schwaben, der jetzt stärker in den Fokus gerät, enthält der Bundesverkehrswegeplan bis dato keine Ausbauperspektive. Der Freistaat halte den Ausbau dort jedoch für dringend notwendig, heißt es aus dem bayerischen Verkehrsministerium. Die Maßnahme ist Bestandteil des vom Freistaat aufgelegten Programms "Bahnausbau Region München".

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