Riemerlinger Schwimmhalle:Das Bad macht wieder auf

Riemerlinger Schwimmhalle: Neustart im September: Das Riemerlinger Hallenbad wird repariert, dann soll der Betrieb bis mindestens Sommer 2019 gewährleistet sein.

Neustart im September: Das Riemerlinger Hallenbad wird repariert, dann soll der Betrieb bis mindestens Sommer 2019 gewährleistet sein.

(Foto: Claus Schunk)

Hohenbrunn investiert 50 000 Euro, um aktuelle Schäden zu beheben. Dazu kommt die 200 000 Euro teure Abkopplung des Hallenbads von der alten Mittelschule, die im Herbst abgerissen wird.

Von Sophie Kobel, Hohenbrunn

Stefan Straßmair (CSU) wirkt erleichtert: "Hiermit einstimmig beschlossen. Dann drücken Sie uns alle die Daumen, dass das Schwimmbad wieder in Betrieb geht", sagt der Hohenbrunner Bürgermeister. Der Gemeinderat hat soeben in seiner Sitzung am Donnerstagabend die notwendigen finanziellen Aufwendungen abgesegnet, um eine baldige Wiederaufnahme des Betriebs in Riemerling zu ermöglichen. Seit Mitte Dezember 2017 ist das Bad zu - wegen Sicherheitsmängeln bezüglich der Elektrik und eines Rohrbruchs.

Schon vor fünf Jahren war das Bad für sechs Monate geschlossen gewesen. Damals genehmigte der Gemeinderat schließlich, die renovierungsbedürftige Schwimmhalle noch einmal aufzupäppeln, um den Betrieb bis 2018 aufrechtzuerhalten - und investierte dafür eine halbe Million Euro. Vor allem für die Schulen der Umgebung und die Leistungssportler der Riemerlinger Haie, der Schwimmsparte des TSV Hohenbrunn, war der Beschluss eine große Erleichterung. Denn das neue Bad wird laut den Planungen erst 2021 fertiggestellt: Etwa 21 Millionen Euro lässt sich die Gemeinde das Projekt "Riemerlinger Sportcampus" kosten, zu dem auch eine Zweifachturnhalle, Räume für die Mittagsbetreuung und zusätzliche Sport- und Funktionsräume gehören.

Ein geregeltes Training ist nicht möglich

Es gilt, das alte Bad bis zur Eröffnung des Campus irgendwie über Wasser zu halten. Der Gemeinderatssitzung folgen etwa 20 Vertreter der Haie. Die aktuelle Schließung jedenfalls schadet dem Verein enorm, ein geregeltes Training ist nicht möglich, nur die Leistungsschwimmer würden in Bädern in der Umgebung regelmäßig schwimmen, sagt Sinaida Heckmaier, die Vorsitzende des Gesamtvereins. "Wir haben etliche Kündigungen", für viele vor allem jüngere Mitglieder sei die Anfahrt zu den auswärtigen Bädern einfach zu lang. Das Anmieten von Wasser für die derzeit über 1000 Mitglieder sei zudem schwierig und kostenaufwendig.

Spätestens zum Schulbeginn im Herbst wird all das nicht mehr nötig sein. Seit Donnerstag liege ein Schadensgutachten vor, sagt Straßmair: "Es sind kleine Risse im Bereich des Beckens vorhanden, außerdem tritt in eine der Betonsäulen aus bisher unerfindlichen Gründen Wasser ein. Statisch gesehen wäre das Bad allerdings bis zum Sommer 2019 gesichert." Danach müsse man sehen, ob eine weitere Renovierung bis zur Eröffnung der neuen Schwimmhalle 2021 nötig werde. 50 000 Euro müssen nun investiert werden, um die Störungen in der Elektrik zu beheben und das Bad im Herbst wieder in Betrieb zu nehmen.

Einige Gemeinderäte folgen dem Vorschlag nur widerwillig

Hinzu kommen weitere Kosten. Denn Hohenbrunn plant, im September auch die neue Mittelschule in Betrieb zu nehmen. Dann soll, das sieht der Plan vor, das bisherige Gebäude abgerissen werden. Die alte Mittelschule und das Hallenbad befinden sich aber in einem Komplex. Eine bauliche Trennung, also die Schule abzukoppeln und das Bad mit eigenem Strom zu versorgen, kostet 200 000 Euro. SPD-Rätin Regina Wenzel befürwortet die Interimslösung, schließlich sei "dann mit den 50 000 Euro mehr das Hallenbad bis Sommer 2019 gesichert". Am Ende stimmt das Gremium einheitlich dafür.

Obwohl der ein oder andere seine Skepsis nicht verhehlen kann. Andreas Schlick vom Bürgerforum etwa folgt dem Vorschlag nur widerwillig: "Für mich ist das eine Lösung, die aus der Not heraus geboren wurde. Es sind für uns alle hier neue Zahlen, es hört sich nicht an, als ob statisch alles langfristig okay wäre." Straßmair entgegnet, er mache sich um die Sicherheit keine Gedanken: "Man weiß natürlich nie, was passiert, wenn man eine Wand aufmacht. Aber Statiker kennen ihre Verantwortung, ich würde meine Kinder weiterhin in das Bad schicken." Das wird der Bürgermeister wohl spätestens in sechs Monaten wieder tun können.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: