Rettungskräfte:Rund um die Uhr besetzt

Rettungskräfte: Einsatzbereit: So stellt sich das Abensberger Architekturbüro K-Plan, das den Ideenwettbewerb der Gemeinde Unterföhring gewonnen hat, den Neubau des Feuerwehrgerätehauses zwischen Straßäckerallee und Münchner Straße vor.

Einsatzbereit: So stellt sich das Abensberger Architekturbüro K-Plan, das den Ideenwettbewerb der Gemeinde Unterföhring gewonnen hat, den Neubau des Feuerwehrgerätehauses zwischen Straßäckerallee und Münchner Straße vor.

(Foto: K-Plan)

Die Pläne für das neue Feuerwehrgerätehaus in Unterföhring sehen auch 13 Wohnungen für Einsatzkräfte vor. Damit soll verhindert werden, dass Aktive ihren freiwilligen Dienst quittieren, weil sie aus der Gemeinde fortziehen müssen

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Ein "sehr funktionales und funktionierendes" Gebäude wird die Freiwillige Feuerwehr Unterföhring nach den Worten von Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) bekommen. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwochabend dem Abensberger Architekturbüro K-Plan einstimmig den Auftrag zur Realisierung erteilt. Entstehen wird der Neubau auf einem gemeindeeigenen Grundstück zwischen der Straßäckerallee und der Münchner Straße im Süden Unterföhrings. Investiert werden sollen laut Haushaltsplan 17,5 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist laut Bauamt 2022/23 vorgesehen.

Der Entwurf der Architekten aus Abensberg hat die Jury überzeugt, wie Kemmelmeyer in der Sitzung berichtete. Das Büro, das bereits viele Feuerwehrhäuser geplant hat, habe die Anforderungen der Gemeinde am besten gelöst. Das neue Feuerwehrgerätehaus mit Ziegelfassade sei ein moderner Bau, der genügend Platz für Fahrzeuge, Schulungsräume und Büros biete und Wohnungen mit hoher Qualität für die Feuerwehrleute beherberge; Kommandant Michael Spitzweg und seine Kollegen seien von dem Entwurf ebenfalls begeistert, sagte der Bürgermeister. Die Fahrzeughalle wird mit 825 Quadratmetern Platz für alle Einsatzfahrzeuge bieten. Eine Atemschutzstrecke, zwei Schulungsräume und ein 90 Quadratmeter großer Versammlungsraum sind geplant, ebenso fünf Werkstätten, sechs Büros, ein Kraftraum und eine Tiefgarage mit 50 Stellplätzen.

Derzeit ist die Unterföhringer Feuerwehr an der St.-Florian-Straße mitten im Wohngebiet in einem 1979 erbauten und 1993 modernisierten Haus mit Fahrzeughalle beheimatet, das schon lange nicht mehr genug Platz bietet - für Mensch und Maschine. Mit der steigenden Zahl von Einwohnern und Beschäftigten im Gewerbegebiet jenseits der S-Bahn hat sich in der Vergangenheit auch die Zahl der Einsätze erhöht, zu denen die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr ausrücken müssen. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat bereits 2013 eine Erweiterung der Feuerwehr beschlossen - ursprünglich am Stammsitz. Geplant war, den Parkplatz gegenüber vom Feuerwehrhaus zu nutzen.

Da die Straße vielen Kindern als Schulweg dient, hätte dieser mitten durch den großen Feuerwehrkomplex geführt. Das wollte die Feuerwehr nicht und auch Lokalpolitiker wie Planer sahen darin ein Risiko für Fußgänger und Fahrradfahrer. So folgte im Jahr eine Modifizierung der Pläne: Die Straße sollte verschwenkt und am Neubau vorbeigeführt werden, sodass ein kompakter Baukörper mit Innenhof entsteht, an dem dann auch Autos vorbeifahren können.

Doch nach vielen weiteren Gesprächsrunden und Abstimmungsterminen wurden auch diese Planungen verworfen. Gemeinde und Feuerwehr einigten sich auf einen anderen Schritt: Die Einsatzkräfte ziehen um, auf ein Grundstück in Unterföhring-Süd, das der Kommune gehört. Im Februar 2018 fassten die Lokalpolitiker den entsprechenden Beschluss - und am Mittwoch nun wurde der Auftrag an die Sieger des ausgelobten Wettbewerbs erteilt.

Großen Wert legen die Unterföhringer Kommunalpolitiker auf die Bereitstellung von Wohnungen für die Feuerwehrleute am neuen Standort. Geplant ist, vier Ein-Zimmer-Apartments, acht Zwei-Zimmer-Wohnungen und eine Drei-Zimmer-Wohnung im neuen Feuerwehrkomplex zu errichten. Auf diese Weise wollen Gemeinde und Feuerwehr verhindern, dass noch einmal ein Aktiver den Dienst in Unterföhring quittiert, weil er am Ort keine erschwingliche Wohnung gefunden hat und deshalb umziehen musste.

Die Unterföhringer Feuerwehr braucht jeden Mann - und jede Frau. Immerhin 30 Plätze in einer eigenen Umkleide sind für weibliche Einsatzkräfte im neuen Gebäude vorgesehen. Derzeit verrichten mehr als 100 aktive Mitglieder ihren Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr in der Stadtrandkommune.

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