Reich, aber sparsam:Mehr Disziplin wagen

Unterföhrings Gemeinderäte wollen aufs Geld schauen

Null Schulden, knapp 442 Millionen Rücklagen und für 2017 ein Haushaltsvolumen, das mit 276 Millionen Euro halb so groß ist wie der Etat der 129 000 Einwohner zählenden Stadt Würzburg: Der 11 500-Seelen-Ort Unterföhring verfügt über eine üppige Finanzausstattung. Dennoch müssen die Lokalpolitiker auch aufs Geld schauen, wie Zweite Bürgermeisterin Betina Mäusel (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung forderte. Thema war die Jahresrechnung 2017 und damit die Genehmigung über- und außerplanmäßiger Ausgaben sowie die Entlastung von Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) und seiner Verwaltung.

Angesichts einer Summe von elf Millionen Euro an Mehrausgaben für Bauprojekte mahnte Mäusel an, entweder nicht zu überziehen oder die Ansätze im Haushaltsplan anzuheben. Sie berichtete von einer Erhöhung der Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde von 200 000 auf 246 000 Euro; ebenso seien Zuschüsse an Vereine über Ansatz bezahlt worden und Bewirtungskosten in Höhe von 19 000 Euro beim Christkindlmarkt entstanden. Thomas Weingärtner von der SPD warb um mehr Haushaltsdisziplin im Gremium und regte an, "auch einmal ein paar Dinge zurückzustellen".

Jutta Schödl (SPD), die Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, schilderte daraufhin, dass sie und ihre Kollegen keine Beanstandungen hätten. Einer Entlastung des Bürgermeisters stehe nichts im Wege, sagte Schödl. Der Gemeinderat folgte der Empfehlung einstimmig.

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