Unterföhring:Wohnen im Feuerwehrhaus

Unterföhring: Das alte Unterföhringer Feuerwehrhaus soll durch einen größeren Neubau an anderer Stelle ersetzt weden.

Das alte Unterföhringer Feuerwehrhaus soll durch einen größeren Neubau an anderer Stelle ersetzt weden.

(Foto: Catherina Hess)

Unterföhring plant im Neubau Unterkünfte für die Einsatzkräfte ein.

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Wenn alles nach Plan läuft, dann könnte die Freiwillige Feuerwehr Unterföhring im Jahr 2022 in ihr neues Domizil ziehen. Dieses soll an der Münchner Straße entstehen. In einem modernen Neubau mit genügend Platz für die Fahrzeuge, Schulungsräume und Büros wird es auch Wohnungen geben.

Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung das von Verwaltung und Feuerwehr ausgearbeitete Raumprogramm für das Gebäude besprochen und genehmigt. In naher Zukunft soll das Projekt EU-weit ausgeschrieben werden.

Derzeit ist die Unterföhringer Feuerwehr an der St.-Florian-Straße mitten im Wohngebiet in einem 1979 erbauten und 1993 modernisierte Haus mit Fahrzeughalle beheimatet, das schon lange nicht mehr genug Platz bietet - für Mensch und Maschine. Mit der steigenden Zahl von Einwohnern und Beschäftigten im Gewerbegebiet jenseits der S-Bahn haben sich in der Vergangenheit auch die Einsätze erhöht, zu denen die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr ausrücken müssen. Aus diesem Grund hatte der Gemeinderat bereits 2013 eine Erweiterung der Feuerwehr an diesem Standort beschlossen; geplant war ursprünglich, den Parkplatz gegenüber dem Feuerwehrhaus zu nutzen, auf der anderen Seite der St.-Florian-Straße. Diese wird von vielen Kindern aus Unterföhring-Süd als Schulweg genutzt - und hätte mitten durch den großen Feuerwehrkomplex geführt.

Das wollte die Feuerwehr nicht, und auch Lokalpolitiker wie Planer sahen darin ein Risiko für Fußgänger und Radler. 2016 folgte eine Modifizierung der Pläne: Die Straße sollte verschwenkt und am Neubau vorbeigeführt werden, sodass ein kompakter Baukörper mit Innenhof entstehen könnte, an dem auch Autos vorbeifahren können. So hatte es der Gemeinderat vor zwei Jahren beschlossen, doch es folgten viele weitere Gesprächsrunden und Abstimmungstermine.

Am Ende doch ein Umzug

Am Ende kamen Feuerwehr und Gemeinde zu einem anderen Ergebnis: Die Einsatzkräfte ziehen um. Und zwar auf ein Grundstück, das der Kommune gehört und zwischen Münchner Straße und Straßäckerallee liegt. Im Februar 2018 fassten die Lokalpolitiker den entsprechenden Beschluss. Wie das neue Feuerwehrhaus aussehen soll, wird in einem Architektenwettbewerb konkretisiert. Welche Anforderungen das Gebäude erfüllen muss, hat die Feuerwehr dem Gemeinderat bereits übermittelt: So braucht es etwa eine Tiefgarage, eine große Fahrzeughalle für all Einsatzfahrzeuge, Büros, Schulungszimmer - und auch Wohnungen.

Einziehen sollen vor allem Feuerwehrleute, ohne die eine Kommune nicht existieren kann, wie in der Vergangenheit im Gemeinderat immer wieder betont wurde. Geplant ist, vier Ein-Zimmer-Apartments, acht Zwei-Zimmer-Wohnungen und eine Drei-Zimmer-Wohnung im Feuerwehrkomplex zu errichten.

Auf diese Weise wollen Gemeinde und Feuerwehr verhindern, dass noch einmal ein Aktiver den Dienst quittieren muss, weil er am Ort keine erschwingliche Wohnung gefunden hat. Die Unterföhringer Feuerwehr braucht jeden Mann - und jede Frau. Immerhin 30 Plätze in einer eigenen Umkleide sind für weibliche Einsatzkräfte im neuen Gebäude reserviert.

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