Terror:Das Dorf und die Bombe

Lesezeit: 3 min

Ein RAF-Kommando ermordete 1986 den Atomphysiker Karl-Heinz Beckurts in der Nähe von München. Der Forscher hatte sich für die friedliche Nutzung von Atomenergie ausgesprochen. Bis heute bleibt es ein Rätsel, wer die Bombe gezündet hat.

Von Carina Seeburg, Straßlach

Eine ohrenbetäubende Explosion zerriss die Morgenluft am 9. Juli 1986 in Straßlach. Kurz zuvor war der Siemensmanager und Atomphysiker Karl Heinz Beckurts wie jeden Tag gegen halb acht Uhr in seinen Firmenwagen gestiegen. Am Steuer saß sein Chauffeur Eckhard Groppler. Mit etwas Abstand folgte dem blaugrauen 7er BMW ein beigegelber Wagen mit zwei Personenschützern. Die Fahrt endete nach nur 800 Metern: Eine Bombe detonierte kurz nach dem Ortsausgang, Augenzeugen berichteten von einer 20 Meter hohen Stichflamme. Das Auto wurde quer über die Straße geschleudert und blieb als Wrack in einer Böschung liegen. Beckurts und Groppler waren sofort tot. Wenig später fanden Ermittler ein Bekennerschreiben der terroristischen Roten Armee Fraktion (RAF), doch bis heute ist unklar, wer die Täter waren.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusChristof Wackernagel
:Ausufernde Träume

Christof Wackernagel war ein bekannter Schauspieler, dann wurde er Terrorist. Er saß im Gefängnis, lebte dann in Mali und sagt heute: "Gewalt ist nicht der Weg". Besuch bei einem, der immer wieder neu anfängt.

Von Gerhard Fischer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: