Straßlach-Dingharting:Freistaat verweigert Zuschuss für Radweg

Bürgermeister Hans Sienerth kann nicht nachvollziehen, dass Straßlach angeblich zu wohlhabend ist, um mit Fördergeldern bedacht zu werden.

Ausflügler können im Internet wunderbare Tipps für Radtouren rund um Straßlach finden. Das Angebot soll noch besser werden. Die Gemeinde plant einen Radweg vom Straßlacher Ortsteil Kleindingharting nach Großdingharting. Und sie hat sich dafür beim Förderprogramm des Freistaates namens "Radwege in Bayern" beworben. Insgesamt würde die Strecke 800 000 Euro verschlingen. Wenigstens einen Teil davon hoffte man, ersetzt zu bekommen. Doch trotz der bereits vorgenommenen Vorbereitungen - man versucht entlang des Weges alles Grundstücke zu erwerben - wurde der Förderantrag nun überraschend abgelehnt.

"Die Regierung von Oberbayern hat uns mitgeteilt, der Radweg sei zu unbedeutend", beklagt Bürgermeister Hans Sienerth (parteifrei). Es gebe nur ein bestimmtes Budget, hieß es, und dieses werde zuerst an die ärmeren Gemeinden in Bayern verteilt. Dieses Vorgehen aber findet Sienerth nicht sinnvoll. Denn es bedeute im Ergebnis, dass etwa Gemeinden in der Oberpfalz ausgiebig mit Radweg-Förderung bedacht würden. "Auf diesen Radwegen aber ist kein Mensch unterwegs." Das falle ihm auch immer wieder beim Besuch seiner Mutter in der Oberpfalz auf. In der Region München dagegen, wo sich die Menschen drängten und ein großer Bedarf an Verkehrswegen bestehe, würden zu wenige Radwege gefördert.

"Das ist eine Politik, die unsere Region benachteiligt", sagt Sienerth. Der Straßlacher Gemeinderat hat beschlossen, trotz des finanziellen Rückschlags weiter zu machen mit den Grundstückskäufen, damit spätere Lokalpolitiker nicht wieder von vorn anfangen müssen, wenn es einmal wieder staatliche Fördergelder gibt.

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