Putzbrunn:Mit einem Lächeln

Putzbrunn: Nach mehr als zwölf Jahren verlässt Pfarrerin Barbara Hopfmüller, 54, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Martin in Putzbrunn. Die Pastorin zieht es nach Karlsfeld.

Nach mehr als zwölf Jahren verlässt Pfarrerin Barbara Hopfmüller, 54, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Martin in Putzbrunn. Die Pastorin zieht es nach Karlsfeld.

(Foto: Claus Schunk)

Pfarrerin Barbara Hopfmüller verlässt die Gemeinde Putzbrunn

Von Lena Hornstein, Putzbrunn

Barbara Hopfmüller ist Pfarrerin aus Leidenschaft. Das merkt man ihr sofort an. Spricht sie über ihre Arbeit, leuchten ihre freundlichen Augen hinter der unauffälligen Brille. Nach mehr als zwölf Jahren verlässt Hopfmüller nun die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Martin in Putzbrunn. Vergangenen Sonntag, 8. Juli, wurde sie bereits mit einem Festgottesdienst verabschiedet. Während ihrer Zeit hat sie Menschen berührt - im Mittelpunkt will die 54-Jährige aber trotzdem nicht stehen: "Dieser ganze Trubel um meine Person ist mir eigentlich eher unrecht." Bescheiden erklärt sie, dass sie sich als Pfarrerin nur als Wegbegleiterin sehe.

In Putzbrunn und Waldperlach hat sie Menschen in ihrem Leben begleitet. Beruflich sei es ihr dort sehr gut gegangen. Doch ein Stellenwechsel alle zehn bis fünfzehn Jahre ist üblich und gewünscht von der evangelischen Kirche. So will die Kirche neue Impulse in den Gemeinden setzen. Pfarrerin Hopfmüller will auch genau das bei ihrer neuen Stelle in Karlsfeld im Landkreis Dachau umsetzen. Dort fängt sie am am 1. September an. "Ein großer Teil meiner Arbeit ist der ökumenische Gottesdienst ein Mal im Monat. Das finde ich einfach schön, auch wenn nicht alle damit einverstanden sind", sagt Hopfmüller. Deswegen will sie auf die katholische Gemeinde in Karlsfeld zugehen. Einen ersten Termin mit der katholischen Gemeindereferentin hat die Pfarrerin bereits.

Vor Herausforderungen schreckte Hopfmüller auch in der Vergangenheit nicht zurück. Im Jahr 2013 gründete sich in Putzbrunn eine Bürgerinitiative, die den Bau eines Asylbewerberheims verhindern wollte. Die evangelische und katholische Kirche setzten sich für das Heim ein. Für Hopfmüller war das "sonnenklar". "Ich wusste, wenn ich die Bibel ernst nehme, dann kann ich mich nicht anders positionieren", sagt sie rückblickend. Diese Entscheidung kam nicht bei allen gut an und Hopfmüller wurde sogar persönlich von Mitgliedern der Gemeinde kritisiert und beleidigt.

Ihren Optimismus hat die dreifache Mutter deswegen trotzdem nicht verloren: "Ich bin sehr dankbar, denn ich hatte viele intensive menschliche Beziehungen hier in Putzbrunn." Nur in einem Nebensatz erwähnt sie, was sie alles gemacht hat: "Gottesdienste, Unterricht in der Schule, Konfirmandenkurse, Taufen, Hochzeiten, Sterbehilfen - und einmal durfte ich sogar ein Feuerwehrauto mit einweihen." Dann lacht sie und das steckt an. Sie will auch ihre Gottesdienste "freundlich und lebendig" gestalten. "Die sind nicht mehr so wie vor 30 Jahren, die Art der Sprache und das Auftreten hat sich verändert. Früher waren das gestrenge Herren. Heute darf auch mal gelacht werden."

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