Putzbrunn:Milch und Honig

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Putzbrunn erwirtschaftet gewaltiges Haushaltsplus

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Die Stimmung war aufgeräumt, ja geradezu freundschaftlich im Putzbrunner Gemeinderat, was in diesem Gremium nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre durchaus erwähnenswert ist. Die gute Laune der Räte hatte allerdings auch gute Gründe, denn Kämmerin Karola Schulz hatte bei ihrem Halbjahresbericht zum Haushalt 2018 positive Nachrichten: Schon nach sechs Monaten zeichnete sich ab, dass die Gemeinde 2018 einen ordentlichen Überschuss erzielen wird. "Aufgrund der hohen Gewerbesteuereinnahmen stehen wir deutlich besser da als erwartet", sagte Schulz.

Anstatt der für das gesamte Jahr kalkulierten 5,5 Millionen Euro an Gewerbesteuer seien im ersten Halbjahr bereits 5,7 Millionen Euro eingegangen. Insgesamt werden bis zum Jahreswechsel etwa 12,8 Millionen in den Gemeindesäckel fließen. Und auch eine ganze Reihe anderer Zahlen geben Anlass zu Optimismus: So liege man bei der Einkommensteuer ziemlich exakt auf Kurs, um die kalkulierten 5,3 Millionen Euro einzunehmen. Der Geldbestand betrug am 30. Juni 2018 satte 7,4 Millionen Euro, davon sind drei Millionen längerfristig angelegt.

Auf der anderen Seite hat man ziemlich genau drei Millionen Euro an Darlehen abzustottern, an den Zweckverband weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises müssen noch drei Millionen abgeführt werden, für den Zweckverband der Carl Steinmeier Mittelschule in Hohenbrunn-Riemerling stehen noch Zahlungen von 1,7 Millionen Euro aus. "Das ist noch nicht das Ende, jetzt wird dann im Gymnasium Neubiberg die Sporthalle saniert und erweitert und eine weitere Realschule wird ebenfalls im Südosten gebaut", erläuterte Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD). Dennoch sei er guter Dinge, dass Putzbrunn die finanziellen Herausforderungen im schulischen Bereich schultern werde: "Wir haben bisher schon viel in bar bezahlt und liegen am unteren Rand der Landkreisgemeinden, was die Kreditbelastungen angeht."

Was die Personalaufwendungen angeht, so werden diesmal wohl jene 4,5 Millionen Euro aufgebraucht, die man im Haushalt eingestellt hat, selbst wenn bislang erst 2,1 Millionen ausgegeben wurden. "Im zweiten Halbjahr kommen Tarifanpassungen und das Weihnachtsgeld", sagte Karola Schulz. Und Bürgermeister Klostermeier ergänzte, man sei in der guten Situation sei, dass derzeit so gut wie alle Stellen besetzt sind.

"Ich gehe beruhigt ins Bett", sagte FDP-Gemeinderat Willibald Hackl und stellte zufrieden fest: "Aus diesem Ergebnis können wir ja die Investitionen für die kommenden Jahre auch noch bestreiten." Die Kämmerin widersprach: "So weit würde ich nicht gehen. Die Baukosten ziehen weiter an und wir müssen in den nächsten Jahren bauen."

© SZ vom 28.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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