Putzbrunn:In einem Boot

Putzbrunn, Gore eröffent neues Werk

Bürgermeister Edwin Klostermeier, Gore-Geschäftsführer Oskar Berger und Andreas Schlüter, Leiter des neuen Werks 5 (v. r.) vor dem Eingang.

(Foto: Bardehle)

US-Firma Gore eröffnet fünftes Werk am Standort Putzbrunn

Von Stefan Galler, Putzbrunn

An der Wand des Besprechungsraums prangt der Spruch "All in the Same Boat" - eines der Leitmotive, an denen sich die Firmenpolitik des größten Arbeitgebers der Gemeinde Putzbrunn orientiert. Der Ableger des amerikanischen Technologieunternehmens W.L. Gore & Associates, das für seine wasserdichten Textilien bekannt ist, setzt auf Beteiligung seiner Mitarbeiter - und zwar am Firmenvermögen. Deshalb spricht Geschäftsführer Oskar Berger in seiner Rede anlässlich der offiziellen Eröffnung von Werk 5 auch nicht zu seinen "Angestellten", sondern verwendet bewusst das Wort "Associates", also Partner, Teilhaber. "Jeder Mitarbeiter erhält einen Teil seines Gehaltes als Aktienanteile", sagt Berger.

Mehr als hundert der 900 Beschäftigten des Standorts Putzbrunn sind zu der kleinen Festlichkeit gekommen. Seit 2011 steht fest, dass man dieses fünfte Werk hier im Gewerbegebiet Ost an der Hermann-Oberth-Straße errichten will; 2012 war Baubeginn, zum Jahreswechsel erfolgte die Inbetriebnahme des Bereichs. Auch Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) lässt es sich nicht nehmen, die Bedeutung der - wie er sie nennt - "Weltfirma" zu würdigen: "Das ist das größte Unternehmen am Ort und natürlich ein wichtiger Gewerbesteuerzahler." Der Rathauschef betont die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und dem Konzern: So hätten Gore-Mitarbeiter zwischenzeitlich Parkplätze am Sportzentrum Florianseck genutzt, was Putzbrunner SV und Kommune akzeptierten ohne zu murren. Mittlerweile hat das Unternehmen ausreichend eigene Parkmöglichkeiten geschaffen.

20 Millionen Euro hat man in das neue Werk investiert, hier werden rund 200 Associates an der Fertigung von Industrieprodukten für Dichtungs-, Belüftungs- und Filtrationstechnik mitwirken. Es entstehen Teile, die in der Automobil-, Chemie-und Zementindustrie benötigt werden. Früher war die Sparte im Werk 1 untergebracht, das 1969 erbaut wurde, als sich Gore nach drei Jahren in Ottobrunn in Putzbrunn ansiedelte. Werk 1 wird nun abgerissen, hier entstehen anschließend neue Gebäude, in die man ehemals externe Abteilungen integrieren wird.

Rund 1500 Menschen aus rund 40 Nationen arbeiten an den insgesamt vier deutschen Gore-Standorten, von denen Putzbrunn der größte ist. Und sie sind zufrieden darüber, alle in einem Boot zu sitzen: Neuesten Umfragen zufolge ist das Unternehmen der "beste Arbeitgeber Bayerns" und belegt im deutschlandweiten Ranking Rang zwei. Das imponiert auch dem Bürgermeister: "Mit einem gewissen Stolz erzähle ich das gerne weiter", sagt Klostermeier.

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