Bildung:Gymnasium Putzbrunn soll fünfzügig werden

Bildung: Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs sah noch eine vierzügige Schule mit Erweiterungsoption vor.

Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs sah noch eine vierzügige Schule mit Erweiterungsoption vor.

(Foto: Claus Schunk)

Angesichts einer neuen Prognose soll der Neubau von Anfang an größer angelegt werden als zunächst geplant.

Von Daniela Bode, Putzbrunn

Das neue Gymnasium in Putzbrunn soll gleich fünfzügig geplant werden. Das hat der Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München einstimmig beschlossen. Grund für die Entscheidung, die noch von der Regierung von Oberbayern genehmigt werden muss, ist eine neue Prognose der Schülerzahlen. Bisher war vorgesehen, die Schule zunächst vierzügig zu errichten, aber bereits eine Erweiterungsoption mit anzulegen.

Der Architektenwettbewerb, den das Münchner Büro Peck und Daam gewonnen hatte, sah eine vierzügige Schule mit optionaler Erweiterung um einen fünften Zug vor. Das Büro war aber auch beauftragt worden, im Zuge der Vorplanung den Bau des fünften Zuges mit zu untersuchen. Dabei stand in Absprache mit der Zweckverbandsverwaltung auch eine Variante "Vierzügigkeit plus" im Raum, die einen Bau der Gebäudehüllle für die Fünfzügigkeit beinhalten sollte sowie den Rohbau der zusätzlichen Einfachturnhalle.

Architekt Armin Daam empfahl bei der Verbandsversammlung nun, gleich die Fünfzügigkeit zu wählen. "Die Schülerzahlen werden kommen", sagte er. Zudem wäre es wirtschaftlicher, die Fassade gleich komplett durchzuziehen und die Einfachturnhalle sofort zu bauen, zumal die Arbeiten später den Schulbetrieb beeinträchtigen würden. Laut der Beschlussvorlage für die Sitzung hatte die aktualisierte Schülerprognose des Instituts für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik ergeben, dass die Zahl der Schüler bis zum ersten Abiturjahrgang im Jahr 2031 die Marke von 1000 überschreiten wird. Bereits Mitte der 2030er-Jahre würden demnach zusätzliche Räume nötig.

"Wenn aufgrund der Schüler ohnehin eine Fünfzügigkeit nötig ist, brauchen wir gar nicht länger diskutieren."

Die Verbandsversammlung folgte der Ansicht des Architekten. "Wenn aufgrund der Schüler ohnehin eine Fünfzügigkeit nötig ist, brauchen wir gar nicht länger diskutieren", sagte Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern (CSU). Putzbrunns Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) sagte, der erste Blick auf die Gesamtkosten für die fünfzügige Variante mit fast 125 Millionen Euro - 118,5 Millionen Euro für den Bau plus rund vier Millionen Euro für die Photovoltaikanlage - sei "schon erschreckend". Sechs Millionen Euro mehr seien natürlich viel - die vierzügige Variante liegt nach der Kostenschätzung für den Bau bei 112 Millionen Euro; doch auch er plädierte für den sofortigen Ausbau auf eine fünfzügige Schule. "Das wäre ja paradox, es nicht zu machen, wenn wir wissen, dass in zehn Jahren die Schüler da sind", sagte er.

Bisher liegt noch keine abschließende schulaufsichtliche Genehmigung für das Gymnasium vor, nun soll sie mit den Ergebnissen der Vorplanung nochmals bei der Regierung von Oberbayern beantragt werden. Die Aussichten stehen offenbar nicht schlecht. "Es ist nahezu sicher, dass wir die Fünfzügigkeit genehmigt bekommen", sagte Patricia Hüfner, Geschäftsleiterin des Zweckverbands, die nach eigenen Angaben mit der Behörde dazu telefoniert hatte. Wenn diese genehmigt ist, sollen die Planer eine fünfzügige Schule weiterplanen.

Die künftige Schule soll laut der von Daam vorgestellten Vorplanung aus zwei dreistöckigen Gebäudekörpern mit Innenhöfen bestehen, deren Grundriss zwei sich überschneidende Rechtecke bilden. Dahinter liegt eine Dreifachturnhalle, an die dann die zusätzliche Einfachturnhalle angrenzen würde. Um eine moderne, flexible Unterrichtsgestaltung zu ermöglichen, werden Cluster geschaffen. Laut Beschlussvorlage würden die zusätzlichen Klassenzimmer innerhalb der geplanten Cluster entstehen. Im vorderen Gebäude soll im Erdgeschoss die Aula liegen, darüber Verwaltungsräume und Klassenzimmer. Im hinteren Gebäude sollen im Erdgeschoss das Schülercafé, die Bibliothek und die offene Ganztagsschule und in den oberen Geschossen die Lernlandschaften untergebracht werden. Im dem Holz-Hybridbau sollen die Holzdecken sichtbar bleiben. "Die Kinder sollen sich wohl fühlen", sagte Architekt Daam.

Das Gremium beschloss auch Einsparungen für das - so bestätigten es in der Sitzung mehrere Seiten - ohnehin wirtschaftlich geplante Projekt. Unter anderem soll auf die Begrünung einer Wand im Schülercafé verzichtet werden, was etwa 112 000 Euro ausmacht. Baubeginn für die neue Schule soll im Januar 2024 sein, als Einzugsdatum ist das Schuljahr 2026 anvisiert.

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