Putzbrunn:Grüne für Klostermeier

Putzbrunn: Die Grünen tragen seine Politik mit: Putzbrunns SPD-Bürgermeister Edwin Klostermeier.

Die Grünen tragen seine Politik mit: Putzbrunns SPD-Bürgermeister Edwin Klostermeier.

(Foto: Claus Schunk)

Ortsverband stellt keinen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im Frühjahr 2018 auf.

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Für die Bürgermeisterwahl im kommenden Frühjahr ist die Marschroute der Putzbrunner Grünen bereits geklärt: "Wir werden keinen eigenen Kandidaten aufstellen, sondern Amtsinhaber Edwin Klostermeier von der SPD unterstützen", sagt Ortsverbandssprecherin Sybille Martinschledde. Das habe einerseits damit zu tun, dass man Klostermeier vollends vertraue und seine Politik voll mittrage. Andererseits aber auch mit einem Personalproblem: Man hat schlichtweg niemanden, den man ins Rennen schicken könnte.

Manchmal, sagt Martinschledde, fühle sie sich nicht ganz wohl in ihrer Haut. Wenn die Männer im Putzbrunner Gremium wieder aufeinander losgehen, wenn die Sachlichkeit ad acta gelegt wird und die Debatte ins Persönliche abgleitet. Dann muss die Gemeinderätin der Grünen ihren ganzen Mut zusammennehmen, um dem politischen Gegner Paroli zu bieten. Oft tut sie es dennoch und zieht sich den Ärger der Gegenseite zu; meist sind es die Räte der Gemeinschaft pro Putzbrunn (GPP) und der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG), mit denen sich die 50-Jährige und ihr Fraktionskollege Volker Rentschler anlegen.

Das Ergebnis der Bundestagswahl im September, als die Grünen in Putzbrunn 9,75 Prozent der Stimmen erhielten, hat Martinschledde bestärkt, an die Öffentlichkeit zu gehen und neue Mitstreiter zu werben. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Ortsverbandes im Juli seien fast 100 Leute zur Jubiläumsveranstaltung gekommen, um der Rede des Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Anton Hofreiter, zu Energie- und Verkehrsthemen zu lauschen. Da sei kaum zu verstehen, wieso es nur fünf Mitglieder und zwei Parteilose im Grünen-Ortsverband gebe.

"Engagement wird honoriert."

Jeden ersten Donnerstag im Monat trifft man sich im Bistro "Petit Plaisir" im Bürgerhaus. "Wer sich mit grünen Ideen identifiziert, ist willkommen. Wir sind ein kleiner Ortsverband, hier kann man direkt Einfluss nehmen und Engagement wird honoriert", sagt Martinschledde. Die Sozialarbeiterin verweist auf zahlreiche politische Entscheidungen in Putzbrunn, an denen die Grünen maßgeblichen Anteil gehabt hätten. Sie nennt die Förderung von sozialgerechtem Wohnungsbau Sobon, die Aufarbeitung der Geschichte Putzbrunns in der Nazizeit. "Wir haben uns mit den Anwohnern für eine Tempo-30-Regelung im Zentrum des Dorfes stark gemacht, die Befestigung des Radwegs am Niedweg und die Bewerbung als Fairtrade-Gemeinde initiiert", sagt Martinschledde.

Im Bürgermeisterwahlkampf wollen die Grünen Edwin Klostermeier aktiv unterstützen. Geplant ist eine Veranstaltung mit Landtagsfraktionschef Ludwig Hartmann im Februar.

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