Putzbrunn:Digitaler Unterricht

Putzbrunner Haushalt steht. Die Grundschule erhält Tablets, aber keinen Hausmeister

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Viel war nicht mehr zu glätten am Haushaltsentwurf für 2019, denn ihre Hausaufgaben hatten die Mitglieder des Putzbrunner Finanzausschusses bereits vor drei Wochen gemacht: Das Defizit von 611 000 Euro war durch Einsparungen und eine Veräußerung eines gemeindeeigenen Grundstücks ausgeglichen worden. Am Donnerstagabend nun nahmen die Räte letzte Feinjustierungen am Gemeindebudget vor, ehe das Zahlenwerk einstimmig dem Gemeinderat zur Billigung empfohlen wurde.

Zunächst konnte Kämmerin Karola Schulz verkünden, dass im ersten Quartal 2019 1,7 Millionen Euro ins Gemeindesäckel fließen werden: Die Folge der Rückzahlung der Gelder, die in den letzten Jahren an die Zweckverbände für Schulbauten geflossen waren. Ein Posten, der laut Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) nicht im Haushalt, sondern bei den Investitionen verbucht werden müsse. Lediglich ein Punkt wurde am Donnerstag noch "nachgebucht", nämlich die Sanierung des Belags im Skaterpark. Hier wird eine neue Fahrbahn aufgelegt, die Kosten belaufen sich auf 18 000 Euro.

Nicht durchsetzen konnten sich die Grünen mit ihrem Antrag, einen eigenen Hausmeister für die Grundschule einzustellen. Rektor Fritz Benda, der eigens in die Sitzung gekommen war, um den Gemeinderäten das Prinzip der "Digitalen Schule" zu erläutern, warb eifrig dafür, eine vierte Hausmeisterstelle in der Verwaltung zu schaffen, und diese zusätzliche Kraft dann ausschließlich der Schule zur Verfügung zu stellen. "Es wäre ein Win-Win-Situation, weil ein eigener Hausmeister natürlich auch dafür sorgen würde, dass das Gebäude besser erhalten bliebe", sagte Benda. "Momentan bleibt vieles auf der Strecke, weil wir jedes Mal, wenn wir einen Hausmeister brauchen, über die Gemeinde gehen müssen." Letztlich konnte sich der Ausschuss jedoch nicht dazu durchringen, eine neue Stelle in den Haushaltsplan aufzunehmen. Nun soll einer der drei aus dem bestehenden Pool an Schultagen jeweils dort fest Dienst schieben.

Rektor Benda gab einen Abriss über die digitalen Umrüstungen, für die im Haushalt 2019 insgesamt 140 000 Euro eingestellt sind: So würden nach und nach Tablet-PCs in den Unterricht eingebracht, pro Jahrgang würden jeweils 25 Geräte angeschafft. Es werde ein Wlan eingerichtet und man erwäge, digitale Tafeln anzuschaffen. Gemeinderat Robert Böck (GPP) äußerte seine Skepsis: "Erstklässler sollen rechnen und schreiben lernen und kein Tablet in die Hand bekommen." Schulrektor Benda pflichtete grundsätzlich bei: "Aber wir müssen die Kinder auf die Lebenswirklichkeit vorbereiten."

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