Pullacher Sanierungsfall:Sportheim wird aufgemöbelt

Pullacher Sanierungsfall: Während das Sportheim saniert wird, soll der Spielbetrieb des SV Pullach weiterlaufen können.

Während das Sportheim saniert wird, soll der Spielbetrieb des SV Pullach weiterlaufen können.

(Foto: Claus Schunk)

Das 1966 errichtete Domizil des SV Pullach weist erhebliche Mängel auf. Die Gemeinde entscheidet sich gegen einen Neubau, will aber nicht zu sehr sparen.

Von Michael Morosow, Pullach

Die Gemeinde Pullach hat eine Generalsanierung des Sportheimes des SV Pullach beschlossen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat einstimmig festgelegt, im Bestand zu sanieren, nicht zuletzt deshalb, weil so der Spielbetrieb aufrechterhalten werden kann.

Die Kostenschätzung für diese Variante ist noch sehr vage, sie bewegt sich je nach Umfang der Arbeiten zwischen 600 000 und 3,5 Millionen Euro. Auch hinter dem Beginn der Sanierungsmaßnahmen steht noch ein Fragezeichen, die Gemeindeverwaltung wird sich demnächst mit den Vereinsführungen zusammensetzen und ein konkretes Konzept erarbeiten.

Der Zahn der Zeit hat nicht nur am Freizeitbad in Pullach genagt, das neu gebaut werden muss, nachdem bei einer Begehung der Einrichtung erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt worden sind. Zu einem ähnlichen Ergebnis führte im Januar eine Inaugenscheinnahme des SV-Sportheimes, an der neben Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne), der Zweiten Bürgermeisterin Cornelia Zechmeister (Wir in Pullach) und Mitarbeitern der Bautechnik auch die Pächterin der Sportheim-Gastronomie teilnahm. Anlass für die Begehung war laut Bürgermeisterin die Kündigung der Pächterin zum 31. März dieses Jahres. Bei der Begehung sei umfangreicher Sanierungsbedarf an dem Gebäude aus dem Jahr 1966 festgestellt worden, insbesondere in den Bereichen Elektronik, Sanitäranlagen, Brandschutz und Behindertengerechtigkeit, wie es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung heißt.

Auch ein Neubau stand zur Debatte

Zur Entscheidung lagen den Mitgliedern des Gemeinderates drei von der Bautechnik erarbeitete Varianten vor, ein Neubau mit einer Kostenschätzung von sechs Millionen Euro als Variante A, eine Billigvariante für 450 000 Euro als Variante C und der nunmehr beschlossene Mittelweg als Variante B. Dass ein Neubau für den Gemeinderat nicht in Frage kommt, liegt dabei nicht nur an den mit Abstand höchsten Kosten, sondern auch an zu erwartenden Problemen im Genehmigungsverfahren, in dem die gesamte Sportanlage auf den Prüfstand gestellt würde. Dabei seien "erhebliche Probleme im Zusammenhang mit den Betriebszeiten der Außensportanlage und der Anzahl vorhandener Stellplätze zu erwarten, heißt es in der von Bautechnikleiter Peter Kotzur verfassten Stellungnahme.

Auch mit Variante A, der Billigversion, hielt sich das Gremium nicht lange auf. Bei dieser wären neben einigen Malerarbeiten und der Sanierung der Platzwartwohnung lediglich verschiedene Toiletten und Duschen inklusive Elektro- und Sanitätsinstallationen saniert und die Akustikdecke im Sportheim erneuert worden. Ein solches Stückwerk wollte niemand, außerdem wäre damit eine Umnutzung von einzelnen Räumen nicht möglich. Diese Möglichkeit besteht dagegen bei der beschlossenen Variante B. Mit einem Kostenaufwand von 600 000 Euro wird dabei das Gebäude technisch auf den neuesten Stand gebracht.

Darüberhinaus sind diverse weitere Maßnahmen denkbar und möglich, so etwa eine Optimierung der Raumaufteilung, um die Nutzung einem neuen Bedarf anpassen zu können, der Einbau eines Aufzuges und einer Photovoltaikanlage - summa summarum zu einem Preis zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Euro. Bei dieser Variante kann auch die Wohnung des Platzwartes aufgelöst oder in ein höher gelegenes Stockwerk verlegt werden. Die Rathausverwaltung soll diese optionalen Maßnahmen prüfen.

Mit der Nachbesetzung der vakanten Stelle eines Pächters der Sportheim-Gastronomie pressiert es der Gemeinde nicht. Nach jetzigem Kenntnisstand sei davon auszugehen, dass ein rentabler Gastronomiebetrieb im laufenden Jahr aufgrund der Pandemie unwahrscheinlich sei, heißt es in der Sitzungsvorlage.

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