Pullach:Zeichen der Solidarität

Pullacher Rathausmitarbeiter erhalten Arbeitsmarktzulage

Es kommt nicht oft vor, dass die Mitarbeiter des Pullacher Rathauses in so großer Zahl den Gemeinderatssitzungen beiwohnen; diese finden ja in der Regel außerhalb ihrer Arbeitszeiten statt. Die Zusammenkunft des Gremiums in dieser Woche aber war für die Angestellten von besonderer Bedeutung, schließlich stand die Einführung einer Arbeitsmarktzulage für die Mitarbeiter der Gemeinde auf der Tagesordnung. Und die Gemeinderäte bewiesen den 40 Mitarbeitern im Sitzungssaal gegenüber geschlossen Solidarität und nickten einstimmig die monatliche Zulage in Höhe von 150 Euro für die Tarifbeschäftigten und 75 Euro für Auszubildende ab.

Für Kommunen insbesondere im prosperierenden Landkreis München wird der Wettbewerb um qualifiziertes Personal immer heftiger - untereinander und mit der freien Wirtschaft. Zahlreiche Städte und Gemeinden - darunter auch die Landeshauptstadt - haben auf diese Entwicklung längst reagiert und werben mit Gratifikationen um Mitarbeiter. Auch der Landkreis selbst zahlt seinen nach Tarif Angestellten eine Zulage in Höhe von 90 Euro; die Gemeinde Unterföhring legt sogar 200 im Monat oben drauf.

Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) machte deutlich, dass sich die Suche nach qualifiziertem Personal nicht auf einen bestimmten Tätigkeitsbereich beschränke. "Vielmehr sind eigentlich alle Berufe betroffen", sagt die Rathauschefin. CSU-Fraktionschef Andreas Most, zugleich auch Finanzreferent, sagt zwar, sein Blick müsse auch stets die finanziellen Auswirkungen im Blick haben. "Aber wir können dem guten Gewissens zustimmen", sagt Most. Die Gemeinde rechnet mit zusätzlichen Kosten in Höhe von etwa 200 000 für die Auszahlung der Arbeitsmarktzulage. Verbeamtete Rathausmitarbeiter werden nicht in den Genuss der Gehaltserhöhung kommen.

Darüber hinaus beschloss der Gemeinderat auch einen Fahrtkostenzuschuss für die Gemeinde. Allerdings brachte die Fraktion Wir in Pullach eine Diskussion über das richtige System in Gang. Denn die von der Verwaltung vorgeschlagene Praxis einer kilometerweisen Abrechnung durch die Angestellten erachteten Stefan Demmeler und Cornelia Zechmeister als zu kompliziert. Sie forderten eine steuerfreie Pauschale von 44 Euro je Mitarbeiter. Dies lehnte der Gemeinderat aber ab.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: