Pullach:Von der Verkehrsinsel direkt in den Mund

Offene Gartentür

Die Beeren, die künftig auf den öffentlichen Flächen in Pullach wachsen, darf jeder ernten.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Gemeinde bepflanzt öffentliche Grünflächen mit Beerensträuchern und Gemüsebeeten - zur Selbstbedienung

Von Michael Morosow, Pullach

Wer selbst keinen Garten hat, aber gerne frische Beeren von einem Strauch pflücken will, muss in Pullach bald nicht mehr heimlich durch des Nachbarn Gartenzaun greifen. Er kann das ganz legal im Park am Wiesengrund auf Gemeindegebiet tun.

"Pullach in aller Munde" lautet der Titel eines Projektes, das sich anlehnt an ähnliche erfolgreiche Projekte in anderen Kommunen wie etwa "Haar zum Anbeißen" oder die "Essbare Stadt Andernach." Vor mehr als einer Woche war erster Spatenstich: Fünf kleine Beerensträucher, darunter Johannisbeere, Stachelbeere und eine Felsenbirne wurden im Park eingesetzt. Weitere Pflanzungen folgten, auch mit Hilfe tatkräftiger Unterstützung der Pullacher Madln und des örtlichen Burschenvereins. Am vergangenen Donnerstag war offizieller Startschuss für das Projekt neben dem Kindergarten Sankt Ansgar.

Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) und Wolfgang Baumgartner von der Umweltabteilung im Rathaus griffen selbst zum Spaten, um dem Pflanzteam der Projektgruppe sowie den kleinen Helfern des Kindergartens zur Hand zu gehen. Weitere Pflanzungen wie Kräuter-Hochbeete oder Gemüsebeete auf öffentlichem Grund sollen in nächster Zeit folgen.

Geburtsstunde des Projektes "Pullach in aller Munde" war bereits im März 2020, als sich interessierte Bürger der Isartalgemeinde bei einer Kick-off-Veranstaltung im Bürgerhaus darüber Gedanken machten, wie sich auf Gemeindeebene die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen vorantreiben lassen. So sei die "Agenda Pullach 2030" entstanden, die sich in Untergruppen mit Themen wie Urbanes Gärtnern, Solidarische Landwirtschaft und Maßnahmen zum Klimaschutz beschäftigten, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus.

Essbare Pflanzungen für Groß und Klein anzulegen im Bereich von Kindergärten, öffentlichen Grünanlagen und leicht zugänglichen öffentlichen Wegen - das ist die Grundidee des Projekts. Ob Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren und auch nicht so bekannte Arten wie die Taybeere: "Die reifen Früchte darf jeder pflücken!", betonen die Veranstalter - und zwar nicht nur zweibeinige Leckermäulchen: "Die Aktion nützt auch der Natur, denn auch Insekten oder Vögel naschen gerne mit", schreibt die Gemeinde in einer Pressemitteilung.

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