FreizeitsportSkatepark aus einem Guss

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Betont leise: Der Skatepark in Pullach soll aus sogenanntem Ortbeton gebaut werden.
Betont leise: Der Skatepark in Pullach soll aus sogenanntem Ortbeton gebaut werden. (Foto: Landskate GmbH)

Die Gemeinde Pullach plant eine neue Anlage aus massivem Beton. Weil es weder Fugen noch Hohlräume gibt, gilt diese Bauweise als besonders lärmmindernd.

Von Daniela Bode, Pullach

Der neue Skatepark in Pullach soll den Nutzern eine aufregende Mischung aus Rampen und anderen Elementen bieten und gleichzeitig die Nerven der Anwohner schonen. Ermöglichen soll das die massive Bauweise aus sogenanntem Ortbeton: Der heißt so, weil er am Ort gegossen wird, und er ermöglicht eine individuelle Gestaltung. Außerdem gilt er als geräuscharm.  Der Gemeinderat hat der Vorplanung der Firma Landskate GmbH aus Köln bereits zugestimmt. Nach einer Schätzung soll die Anlage ohne Umgriff rund 418 000 Euro kosten.

Auf dem gemeindeeigenen Grundstück nördlich der Margarethenstraße in Pullach entsteht eine neue Jugendfreizeitstätte, auch einen Rasenspiel- und Bolzplatz wird es geben. Und eben auch eine neue Skateanlage mit 625 Quadratmetern Fahrfläche, die die dortige soziale Infrastruktur um ein niederschwelliges Freizeitangebot ergänzen soll. Aus schallschutztechnischen Gründen soll sie nicht am Standort der jetzigen Anlage, sondern im Nordosten des Baufelds errichtet werden.

In die Planung, die ein Mitarbeiter der Firma Landskate im Gemeinderat vorstellte, sind auch die in zwei Workshops geäußerten Wünsche von künftigen Nutzern eingeflossen.  So soll es nun unter anderem eine Miniramp geben. Auch ein so genannter Volcano ist geplant, „ein gutes Element, um drüberzuspringen“, sagte der Skatepark-Experte.

Die Anlage ist nicht nur für Skater und Scooterfahrer geeignet, sondern auch für Wheelchair-Motocross (WCMX), also für Rollstuhlfahrer.  Das sogenannte Multi-Line-Konzept erlaubt durch die gezielte Anordnung der Elemente ein breites Spektrum an linearen, kreuzenden und zirkulären Fahrtlinien.  Bei weniger Betrieb könne man auch in Runden fahren, sagte der Planer. Die Elemente seien eher niedrig. Es soll Bänke geben, auf denen die Sportsachen abgelegt werden können. Rundherum sollen Bäume stehen. In der Bauweise aus Ortbeton sei die Anlage „State of the Art“. Er nannte einige Vorteile: Dass man jede Form produzieren könne, die man wünsche. Dass das Material aber auch sehr lange haltbar sei. Er sehe die Anlage als „kleines Schmuckkästchen“. Die Kombination aus Miniramp und Volcano gebe es in München nicht.

Die Planung ist mit einem Schallschutzgutachter abgestimmt. Im Westen soll es eine Schallschutzwand geben. Im Süden will man laut Birgit Haschka von der Gemeindeverwaltung versuchen, ohne auszukommen.

Für eine Halfpipe fehlt der Platz

Die Mitglieder des Gemeinderats waren allesamt sehr angetan von der Anlage. Fragen gab es vor allem zur Lärmentwicklung, um die Anliegen der Anwohner im Blick zu haben. Uwe Eisenmann (CSU) wollte wissen, ob der Belag der Anlage besonders geräuschabweisend sei. Der Skatepark-Experte erläuterte, dass es wegen der Verwendung von Ortbeton keine Fugen und keine Hohlkörper gebe, die relativ laut seien. Verwendet werde ein „sehr glatter und damit ein sehr leiser Belag“. Lärm entstehe nur, wenn das Skateboard sich umdrehe und Holz auf Beton treffe. Holger Ptacek (SPD) wollte wissen, warum keine Halfpipe geplant sei. Das Gremium erfuhr, dass der Platz dort nicht für dieses Element und den Skatepark gereicht hätte. Das Hin- und Herfahren habe man auch in der Miniramp, die Anlage sei als „Flowskatepark“ konzipiert. Das heißt, es geht eher darum, dass man den gesamten Park durchfahren kann.

Wenn alles nach Plan läuft, soll mit dem Bau der Anlage im August 2026 begonnen werden. Im November desselben Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

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