Pullach:Schulplanung kann starten

Die Gemeinde gibt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag

Von Michael Morosow, Pullach

Auf dem Weg zu einer neuen Grund- und Mittelschule hat die Gemeinde Pullach einen wichtigen Schritt getan. Mit großer Mehrheit hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag die Hrycyk Architekten GmbH aus München mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt und sich zudem auf die zu überplanenden Flächen geeinigt. Beide Beschlüsse wurden mit je 18 zu 2 Stimmen gefasst. Dagegen votierten Reinhard Vennekold und Stefan Demmeler von der fünfköpfigen Fraktion der Wählergruppe Wir in Pullach (WIP), die sich in diesem Punkt gespalten zeigte. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Josef-Breher-Mittelschule eine Sprengelschule ist und somit auch von Kindern aus Grünwald, Straßlach-Dingharting, Baierbrunn, Schäftlarn und Neufahrn besucht wird, forderten Demmeler und Vennekold, die Mittelschule bei der Machbarkeitsstudie nicht zu berücksichtigen, bis die Nachbargemeinden verbindlich zugesagt haben, sich am Um- oder Neubau der Schule zu beteiligen.

Das Ansinnen der beiden wurde schließlich zwar deutlich abgeschmettert, ihr Vorstoß sorgte aber für einen kleinen Schreckmoment im großen Sitzungssaal, insbesondere bei CSU-Fraktionsführer Andreas Most. "Wenn die Machbarkeitsstudie heute nicht durchgewunken wird, falle ich vom Glauben ab. Das Freizeitbad sei "nice to have", die Schulen seien ein "must have", sagte Most.

Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) kündigte daraufhin an, dass Mitte Mai zu dieser Frage ein Gespräch mit Vertretern der Nachbargemeinden anstehe, was Vennekold nicht von seiner Haltung abbrachte. Man könne die Machbarkeitsstudie auch nach diesem Gespräch angehen, sagte der WIP-Fraktionsführer und warnte davor, jetzt schon Ausgaben zu tätigen, die "vielleicht für die Katz sind."

Nach dem Mehrheitsbeschluss kann Architekt Sebastian Hrycyk nun loslegen. Noch befindet sich das Projekt in der sogenannten Phase Null, also in der Entwicklung eines tragfähigen inhaltlichen und räumlichen Konzepts. Wenn es nach den beiden Schulen geht, setzt Hrycyk möglichst viel von dem pädagogischen Raumkonzept um, das die externe Schulberaterin Andrea Lehner zuletzt im Gemeinderat vorgestellt hat und das von den Gremiumsmitglieder goutiert wurde. "Lieber klotzen statt kleckern", lautete der Rat der Schulberaterin damals. Aber erst das Ergebnis der Machbarkeitsstudie wird zeigen, welche der vielen Wünsche berücksichtigt werden können.

Architekt Sebastian Hrycyk wartete nach der Vorstellung einiger Referenzbauten auch gleich mit einem Terminplan auf. Phase eins beginnt demnach am 20. Mai mit einer "Massenstudie", in der unter anderem beide Schulgrundstücke auf ihre Möglichkeiten untersucht werden, wobei für die Grundschule drei Varianten mit 16, 20 sowie 22 Klassen geprüft werden, für die Mittelschule 14 und 18 Klassen plus Musikschule. Das Ergebnis dieser Studie soll im Juni im Gemeinderat vorgestellt werden.

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