In der Reihe "Die Ukraine zu Gast" liest am Montag, 2. Mai, Serhij Zhadan, einer der wichtigsten jüngeren Autoren des osteuropäischen Landes in der Gemeindebücherei Pullach. Der 1974 geborene Schriftsteller ist nicht nur Verfasser der Romane "Anarchy in the UKR" und "Depeche Mode", "Die Erfindung des Jazz im Donbass" sowie etlicher Gedichtbände, sondern auch Rocksong-Texter und Musiker. Seine Werke sind in mehrere Sprachen übersetzt worden, und Serhij Zhadan hat dafür zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Besonders sein Roman "Die Erfindung des Jazz im Donbass", in dem er eine verrückt-poetische Melange aus Suff, Sex und Rock 'n' Roll zeichnet, avancierte zum außerordentlichen Erfolg, unter anderem wurde Serhij Zhadan für dieses Buch mit dem renommierten deutschen Literatur- und Übersetzerpreis Brücke Berlin ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde der Roman schließlich vom ukrainischen Dienst der BBC zum besten ukrainischen Buch des Jahrzehnts gewählt.
In Pullach stellt er nun seinen neuesten Roman "Mesopotamien" vor: Ein Porträt der ostukrainischen Stadt Charkiw und ihrer Bewohner an der Schwelle tiefer Veränderungen. Mit poetischem Übermut und in kühnen surrealen Szenen beschwört Serhij Zhadan den Menschheitstraum, trotz aller Unterschiede friedlich und ohne Angst zusammenzuleben.
Die Reihe "Die Ukraine zu Gast", in deren Rahmen vor kurzem der renommierte Historiker Karl Schlögel mit "Entscheidung in Kiew" im Isartal war, hat Büchereileiterin Eveline Petraschka auch im Hinblick auf die Gemeindepartnerschaft Pullachs mit dem ukrainischen Baryschiwka initiiert. "Ich hoffe sehr, dass wir mit dem kritischen Zeitgenossen Zhadan, Szene-Autor und Frontmann einer Punkband, auch ein jüngeres Publikum für die Ukraine interessieren können", erklärt sie. Die Lesung in der Bibliothek beginnt um 19.30 Uhr. Karten kosten sechs Euro. Reservieren kann man unter Telefon 089/74 44 00-11 oder buecherei@pullach.de.