Bei seinem Anliegen, den Namen des berühmten Kinderbuchautors wieder abzulegen, erhält das Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach erneut Rückhalt vom Schulzweckverband. Das Kultusministerium hatte die Schule zuletzt aufgefordert, weitere Informationen zu dem Antrag auf Umbenennung zu liefern, welcher der Behörde seit einigen Monaten vorliegt. Zu diesen weiteren Informationen gehört auch eine Stellungnahme des Zweckverbands als Sachaufwandsträger des Gymnasiums.
„Diese befindet sich derzeit in Erstellung“, sagt Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne), die zugleich Vorsitzende des Schulzweckverbands ist. Die Verbandsräte haben sich erst kürzlich getroffen. Laut Tausendfreund bezieht sich die Entscheidung des Zweckverbands, dem Antrag auf Umbenennung der Schule zuzustimmen, im Wesentlichen auf den „fehlenden Bezug“ von Otfried Preußler zu Pullach. Daraus resultiere nach Ansicht des Verbands eine „fehlende Identifizierung der Schulfamilie und der Gemeinde Pullach mit dem Namen“. Auf die nationalsozialistische Vergangenheit Preußlers wird demnach kein Bezug genommen. Der Zweckverband und auch der Pullacher Gemeinderat hatten im Frühjahr dem Antrag der Schule auf Rückbenennung zugestimmt.
Schon im Jahr 2013 war die Benennung nach dem Kinder- und Jugendbuchautor an der Schule und in Pullach umstritten. Der Gemeinderat sprach sich damals dagegen aus. Man fragte sich, warum ein Jugendbuchautor, der keine persönliche Beziehung zur Gemeinde habe, Namensgeber werden sollte. Vor einem Jahr war die Diskussion um den Namen erneut aufgekommen. Anlass war eine schulinterne Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Otfried Preußlers. Über eine eventuelle Rückbenennung entscheidet das bayerische Kultusministerium.
