Das Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach trägt auch zu Beginn des neuen Schuljahrs noch seinen bisherigen Namen. Wann der Antrag der Schule auf Rückbenennung entschieden wird, ist noch offen. Das Kultusministerium habe die Schule um weitere Angaben gebeten, teilt eine Ministeriumssprecherin auf Nachfrage mit. Dadurch könne man eine „in formaler und rechtlicher Hinsicht einwandfreie Prüfung des Antrags“ gewährleisten.
In den Prüfungsprozess würden gegebenenfalls auch die Gremien vor Ort eingebunden. Wegen des laufenden Verfahrens könnten derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden, heißt es aus dem Ministerium.
Um die Abkehr von dem Namen des berühmten Autors, den die Schule seit 2013 trägt, gab es zu Beginn des Jahres heftige Diskussionen. Ins Laufen gebracht hatten die Umbenennung Lehrer, Schüler und Elternbeirat des Gymnasiums, nachdem eine schulinterne wissenschaftliche Aufarbeitung von Preußlers Vergangenheit ergeben hatte, dass dieser in seiner Jugend mit der Ideologie der Nationalsozialisten sympathisiert hatte.
Umbenennung des Otfried-Preußler-Gymnasiums:Das Ziel ist ein Abschied in Würde
Mit ihren Forschungen zur NS-Vergangenheit Otfried Preußlers haben die Lehrer Jochen Marx und Ludwig Bader die Debatte um eine Umbenennung des Pullacher Gymnasiums angestoßen. Warum die Schule nicht mehr nach dem Kinderbuchautor heißen will und warum es dabei nicht um Cancel Culture geht.
Dem Wunsch der Schule auf Rückbenennung folgte im Februar auch der Gemeinderat mit großer Mehrheit. Schließlich gab auch der Schulzweckverband dem Antrag auf Umbenennung in „Staatliches Gymnasium Pullach im Isartal“ einstimmig statt. Nun ist das Ministerium am Zug. Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) hatte vor ein paar Monaten dazu gesagt, den Antrag auf Umbenennung „mit der nötigen Sensibilität“ prüfen zu wollen.