SZ-Serie Fade Zeit:Eine Kugel Lebkuchen

SZ-Serie Fade Zeit: Raffaele Paulangelo garniert das fertige Eis noch mit Lebkuchen.

Raffaele Paulangelo garniert das fertige Eis noch mit Lebkuchen.

(Foto: Sebastian Gabriel)

Der Pullacher Eismacher Raffaele Paulangelo bietet im Winter besondere Eissorten an und verrät sein Rezept.

Von Daniela Bode, Pullach

Wer auch in der kalten Jahreszeit nicht auf eine Kugel Eis verzichten will, muss im Landkreis München ein wenig suchen. Die eine Eisdiele ist zeitweise zum Lebkuchenladen umfunktioniert, die andere hat vorübergehend geschlossen. Im Café Dolce in Pullach gibt es das ganze Jahr über Eis, im Winter zwar weniger Sorten als im Sommer, dafür aber auch besondere, auf die Jahreszeit abgestimmte. Mitinhaber Raffaele Paulangelo kreiert dann die Geschmacksrichtungen Lebkuchen, Spekulatius, Zimt, Walnuss mit Feige und Brownie. "Die Sorten sind sehr beliebt", sagt er.

Ein bis zwei davon sind zurzeit jede Woche zu haben, neben Klassikern wie Schokolade, Vanille oder Stracciatella. Gerade hat er Lebkuchen- und Zimteis zubereitet. "Basis ist immer eine Sahnecreme, dann kommen Lebkuchen oder Zimt dazu", sagt er.

Paulangelo, der seit fast 30 Jahren Eis zubereitet, verrät auch das Rezept für etwa vier Personen. Zunächst gibt man 800 Milliliter Milch, 220 Gramm Zucker, 30 Gramm Dextrose und 200 Milliliter Sahne in einen Topf und "erwärmt das, bis der Zucker schmilzt", sagt der Eismacher. Dann püriert man 100 bis 150 Gramm Lebkuchen "nicht ganz fein, sondern so, dass kleine Stückchen bleiben". Wenn man will, kann man auch noch etwas Lebkuchengewürz dazugeben. Diese Püree-Masse wird dann mit der abgekühlten Basiscreme vermischt und kommt in die Eismaschine. Anders als beim Spekulatiuseis setzt Paulangelo auf frische Lebkuchen statt eine fertige Sauce. "Ich habe am Anfang mit 80, dann mit 100 Gramm Lebkuchen herumprobiert und irgendwann hat es gut geschmeckt", sagt er. Für Zimteis gibt man der Basiscreme statt Lebkuchen zehn Gramm des süßlichen Gewürzes hinzu. Wie lange die Masse in die Eismaschine kommt? "Nach Gefühl, lieber so, dass sie etwas cremiger ist als zu hart", sagt er. Bei seiner großen Maschine, in der er pro Sorte jedes Mal um die vier Liter zubereitet, dauert es etwa fünf Minuten.

Anders als im Café, wo er der Masse mit Bindemitteln noch mehr Cremigkeit verleiht, rät Paulangelo beim Zubereiten zuhause dazu, das Eis vorzubereiten und kurz danach zu essen. Damit es schön aussieht, dekoriert er die kalten Leckereien für die Theke je nach Sorte noch mit Lebkuchenbröseln oder Zimtpulver. Er selbst hält es eher mit den klassischen Sorten: "Ich bin Schoko-, Nuss- und Joghurt-Fan", sagt er.

Die stade Zeit ist dieses Jahr eine fade Zeit. Mit dieser Serie versucht die SZ, jeden Tag wenigstens ein bisschen Licht in den Advent zu bringen.

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