Pullach:Kultur-Event fast ohne Gäste

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"Pullach aktiv" hält Corona-Regeln für geplantes Jazzfest für unfair

Von Claudia Wessel, Pullach

Die Vorfreude auf das Freiluft-Jazz-Festival im Pullacher Schwimmbad ist groß. Zwölf Künstlergruppen haben sich bereits fest angemeldet, um am 10. und 11. Juli endlich wieder einmal vor Live-Publikum aufzutreten. Die Idee dafür hatte "Pullach aktiv". Doch nun berichtet der Vorsitzende Andreas Most, der auch Zweiter Bürgermeister in Pullach ist, von den hinderlichen Corona-Verordnungen, die er nicht fair findet. "Der Sport und die Kultur werden unterschiedliche behandelt", beklagt er.

Während bei Sportveranstaltungen derzeit 500 Gäste erlaubt sind, sollen sich die Pullacher bei ihrem Jazzfestival auf 100 "brutto" beschränken. Was heißen würde, dass auch das Organisationsteam und die Künstler mit eingerechnet würden, so dass nicht wirklich viele Zuschauer übrig blieben. Denn angemeldet haben sich die Pullacher Blasmusik, die Gospelsternchen, das Schumann Orchester, die Brass & Woodwind Company, die Zauberschule Voit, die Musikschule, die Linde Sound Machine und andere mehr. Diese bringen schon einmal eine ganze Menge Menschen mit.

"Wir sind daher im Moment etwas ratlos", sagt Most. Wenn sich an der Zahl wirklich nichts machen lasse, würden sie das Festival um eine oder zwei Wochen verschieben, in der Hoffnung, dass die nächste Coronaverordnung mehr Gäste erlaubt. Dafür müssen dann aber alle zwölf Gruppen erst mal angerufen und gefragt werden, ob ein neuer Termin ihnen auch passt. Auch müsste das gastronomische Konzept neu organisiert werden.

An Hygienemaßnahmen mangelt es jedenfalls nicht bei dem geplanten Festival, versichert Most. Die Schwimmbadwiese sei sehr groß, man werde Bierbänke und -tische aufstellen, es gibt eine feste Zuordnung der Besucher zu Sitzplätzen, das Mikro wird regelmäßig desinfiziert. Es soll sogar eine Hygienepause geben, in der alle Tische desinfiziert werden. "Das Hygienekonzept ist ein kleiner Roman", sagt Most. Pullachs Ordnungsamtsleiterin Andrea Rohde teilte Most mit, dass laut Coronaverordnung keine Ausnahme möglich sei. Das Landratsamt kann dazu nichts sagen, da bisher keine Anfrage eingegangen sei, so Sprecherin Franziska Herr.

© SZ vom 19.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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