Seit die Wehranlage in Großhesselohe zum ersten Mal in Betrieb gegangen ist, ist viel Wasser die Isar hinunter geflossen. 1906 war das, und mehr als ein Jahrhundert danach wird das Bauwerk nun umfänglich saniert mit dem Ziel, die Ökologie und den Hochwasserschutz zu verbessern. Das Startsignal für die Maßnahme hat das Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München nun mit der Plangenehmigung gegeben.
Möglichst bald im Jahr 2023 sollen laut einer Pressemitteilung der Stadtwerke München (SWM) dazu die Arbeiten beginnen. Am Ende soll die neue Anlage automatisiert die Mindestwasserabgabe in die Isar steuern, eine neue Fischaufstiegsanlage die Durchgängigkeit für Wasserlebewesen verbessern und gleichzeitig die ökologische Vernetzung von Isar und Werkkanal aufrechterhalten bleiben. Auch die betriebliche Sicherheit sowie der Gewässer- und Arbeitsschutz würden verbessert.
Seit 2008 gab es mehrere Umplanungen
Der Ersatzneubau solle für die nächsten hundert Jahre eine optimale ökologische, betriebliche und dem Hochwasserschutz dienende Lösung sein, schreiben die SWM, die mit dem Bauvorhaben bereits seit 2008 beschäftigt sind, als sie mit der Landeshauptstadt einen "Isarplan" erarbeitet und die Weiterentwicklung der Anlage vereinbart hatten. Mehrere Umbau-Alternativen und selbst ein Rückbau der Wehranlage seien anschließend geprüft worden, ehe schließlich 2014 der Ersatzneubau beantragt worden sei. Dabei habe sich nach dem Genehmigungsverfahren gezeigt, dass das ursprünglich geplante Vorhaben nicht umsetzbar war. Daraufhin habe man die Planung in Abstimmung mit den Fachbehörden überarbeitet, sodass der Fokus nun auf Hochwasser- und Treibgutmanagement sowie auf ökologischer Durchgängigkeit für das gesamte dort vorkommende Artenspektrum gelegen habe.
Doch damit waren die Planungen nicht beendet, denn im Verlauf des Anfang 2021 begonnenen Genehmigungsverfahren wurde die Anlage als Denkmal eingestuft - die Pläne mussten deshalb erneut geändert werden. Die schützenswerten Teile der Anlage würden nun erhalten und mit den Ansprüchen einer modernen Wehranlage in Einklang gebracht, schreiben die SWM. Die genehmigten Planungen würden auch von den drei mitgliederstärksten Naturschutzverbänden Bayerns, dem Landesbund für Vogelschutz, dem Bund Naturschutz und dem Landesfischereiverband unterstützt, die jetzt eine zeitnahe Umsetzung forderten.