Pullach:Eine Million fürs Auslaufmodell

Gemeinde hält marodes Freizeitbad mit viel Geld am Laufen

Solange es mit dem geplanten Neubau eines Schwimmbades nichts wird, und zum gegenwärtigen Zeitpunkt steht nicht einmal der Standort fest, muss die Gemeinde Pullach viel Geld in die Sanierung ihres alten, teils maroden Freizeitbades stecken. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat 56 666 Euro freigemacht allein für die Planung und Ausschreibung einer Lüftungsanlage.

Diesen Luxus muss sich die Gemeinde gezwungenermaßen leisten, weil die Bautechnik im eigenen Haus durch etliche andere Bauvorhaben derart ausgelastet ist, dass sie mitunter die Hilfe externer Ingenieurbüros in Anspruch nehmen muss, in diesem Fall durch das Büro Martin Consulting GmbH aus Inning am Ammersee. Für die neue Pumpenanlage waren 150 000 Euro bereits im Haushalt 2019 vorgesehen gewesen, aufgrund einer aktuellen Schätzung des Planungsbüros wurde der Betrag für den Haushalt 2020 auf 300 000 Euro aufgestockt.

Laut einer Zusammenstellung der Kosten aller "erwarteten Maßnahmen für die kommenden Jahre" wird die Gemeinde die Sanierung des Freizeitbades 1,115 Millionen Euro kosten, allein 250 000 Euro verschlingt der Brandschutz. Die einzige Alternative wäre freilich eine komplette Schließung der Einrichtung gewesen. An einer Erneuerung der 29 Jahre alten Lüftungsanlage etwa führt kein Weg vorbei. Auf der Mängelliste stehen unter anderem: Eine richtige Entfeuchtung der Raumluft ist nicht mehr möglich, der mikrobiologische Zustand ist in Teilen der Anlage grenzwertig, die gesamte Anlage ist stark korrodiert.

© SZ vom 23.11.2019 / mm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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