SZ-Serie: Mahlzeit:Kaffee für hier, Stuhl to go

Lesezeit: 2 Min.

Pia Müller nutzt ihr Café in Pullach gleichzeitig als Showroom für Vintage-Möbel. (Foto: Sebastian Gabriel/ )

In Pia Müllers „Collectors Atelier“ in Pullach kann man nicht nur wunderbar frühstücken, sondern auch Vintage-Möbel kaufen.

Von Daniela Bode, Pullach

Mit dem „Collectors Atelier“ in Pullach hat Pia Müller einen ihrer Träume verwirklicht. Sie wollte schon immer einen kleinen Laden haben. Die Kaffeehauskultur fand sie spannend, aber sie dachte, da muss noch etwas dazu. Seit Oktober 2021 betreibt die heute 34-Jährige das besondere kleine vegetarische Café. Dort kann man sich bei einem Banana Bread oder einer Rote-Bete-Latte gleichzeitig Ideen zum Kauf von Vintage-Möbeln holen. Denn alle Einrichtungsgegenstände – bis auf die hinter der Theke – sind zu verkaufen. „Etwas essen gehen und sich inspirieren lassen – das finde ich eine spannende Kombination“, sagt Müller.

Müller stammt ursprünglich aus Tirol und ist zum Modedesign-Studium nach München gekommen. Als sie noch in der Modebranche arbeitete, war sie oft in Amsterdam, wo sie Concept-Stores entdeckte und Hallen mit Vintage-Möbeln. Von dort und auf anderen Reisen nahm sie immer mal wieder ein spannendes Möbelstück mit. Und so füllte sich ihr Keller und reifte die Idee. Bis Müller in der Corona-Zeit die Kurzarbeit nutzte, um einen Businessplan zu schreiben – und 2021 zu starten.

In dem kleinen Café fühlt man sich gleich wohl. Der knallgrüne Holztisch in der Mitte des Raums sticht heraus. Er steht genauso zum Verkauf wie der schwarze Kunststoffstuhl der Designermarke Kartell oder der Teakholzstuhl im Mid-Century-Stil, den Müller mit grünem Samt neu hat polstern lassen. Die Möbel sind alle gebraucht, aber zum Teil hergerichtet. Das entspreche auch dem Nachhaltigkeitsgedanken, sagt Müller. Die individuellen Stücke stammen zum Teil aus Holland und Belgien, zum Teil aus der Region München.

In dem besonderen Ambiente verköstigen Müller und ihr Team aus zwei weiteren Festangestellten und bei Bedarf zwei Minijobbern ihre Gäste. Man kann wunderbar frühstücken – es gibt diverse Kaffeegetränke, Matcha Latte, selbst gemachtes Granola, Croissants und belegtes Bauernbrot. Dazu kommt ein wöchentliches Mittagsmenü, an diesem Tag zum Beispiel Rote-Linsen-Dal mit Joghurt und Petersilie. Viele Gäste kommen auch nachmittags, um einen der selbst gebackenen Kuchen zu genießen.

„Was ich immer wollte, war ein Ort, an dem viel Verschiedenes passiert“

Diesmal stehen ein Schoko-Blaubeer- sowie ein Walnuss-Orangen-Kuchen in der Theke, auch der beliebte Karottenkuchen ist zu haben. Müller selbst mag, wie sie sagt, besonders gern die kleinen Raw Cakes als Snack zum Kaffee und das Banana Bread. „Wenn die Raw Cakes aus sind, heißt es immer, ich war’s“, sagt sie und lacht. Tatsächlich sind die kleinen Teilchen aus Datteln, Nussmus, Karamellschicht und Zartbitterschokolade eine süße Leckerei, die einen aber nicht zu sehr füllt. Das Bananenbrot mit seiner angenehmen Süße und den Walnussstückchen ist ein reichhaltiger und trotzdem nicht zu schwerer Genuss. Wer richtig viel von all dem haben will, kann auch das bekommen: Müller und ihr Team bieten auch Catering an.

Banana Bread und Raw Cakes sind Müllers persönliche Favoriten. (Foto: Sebastian Gabriel)

Ansprechendes, liebevoll zubereitetes Essen und eine Inspiration für Vintage-Möbel sind aber noch nicht alles, was sich Müller hat einfallen lassen. Denn regelmäßig stellen im Collectors Atelier junge Künstler aus, einmal im Monat gibt es ein gemeinsames Event mit dem benachbarten Yogastudio und das Café organisiert einen Frühjahrs- und einen Herbstmarkt, bei dem selbst gemachte Dinge wie Keramik von einer Freundin Müllers verkauft werden.

„Was ich immer wollte, war ein Ort, an dem viel Verschiedenes passiert“, erzählt Müller. Das ist sichtlich gelungen und kommt gut an, wie die Bewertungen der Kunden auf Google belegen. „Wir haben fünf Sterne“, sagt sie, „das ist schon cool.“

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