Kommunalwahl  in Pullach:Christine Eisenmann fordert Susanna Tausendfreund erneut heraus

Lesezeit: 2 Min.

Christine Eisenmann (CSU, links) tritt in Pullach wie 2020 gegen Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund von den Grünen an. (Foto: CLAUS SCHUNK 01716)

Die Bürgermeisterwahl in Pullach steuert auf das gleiche Duell zwischen CSU und Grünen zu wie 2020. Doch auch die anderen Parteien und Gruppierungen wollen sich einmischen.

Von Daniela Bode, Pullach

Der Bundestagswahlkampf scheint den Kommunalwahlkampf in Pullach zu beflügeln. Nachdem Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund von den Grünen schon vor etwa einem Jahr ihre erneute Kandidatur bekannt gegeben hat, hat nun die CSU erneut Christine Eisenmann als Herausforderin nominiert.

Eisenmann ist die Vorsitzende der Pullacher CSU-Gemeinderatsfraktion. Während Tausendfreund zum dritten Mal kandidiert, tritt ihre Kontrahentin zum zweiten Mal an. Die heute 58-Jährige unterlag Tausendfreund 2020 in der Stichwahl mit 46,7 Prozent der Stimmen. „Ich will es gerne noch einmal versuchen“, sagt Eisenmann.

Ob sie sich dieses Mal bessere Chancen ausrechnet? „Selbstverständlich rechne ich mir mehr Chancen aus, sonst würde ich es nicht versuchen. Ich denke, ich bin nah rangekommen an Frau Tausendfreund“, sagt die staatlich geprüfte Bautechnikerin, die früher in der Bauverwaltung in Pullach arbeitete. Seit vier Jahren ist sie im Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr tätig, sei seit vier Jahren im Gemeinderat und seit zweieinhalb Jahren im Kreistag.  „Ich habe viel Erfahrung sammeln können, was mir als Bürgermeisterin zugutekäme“, sagt Eisenmann.

Eisenmann hat klare Vorstellungen, was sie voranbringen möchte in der Gemeinde. „Ich würde gerne die Dinge, die wir schon lange diskutieren, Stück für Stück umsetzen“, sagt sie mit Blick auf den „Projektplan“, den die CSU mit der Wählergruppe Wir in Pullach (WIP) und der FDP beantragt hat und in dem es Vorhaben wie die Schulen und das Freizeitbad geht. Auch den Klima- und Artenschutz möchte Eisenmann anders angehen. Es gehe dabei nicht darum, dass man „nur Unkraut wachsen lässt“, wie das an manchen Stellen zu beobachten sei, sondern darum, dass man „Dinge schöner gestaltet“. Sie wolle, dass Pullach wieder zu einem „Schmuckkastl“ wird und sich die „Aufenthaltsqualität für die Menschen“ erhöht.

Die anderen Parteien und Wählergruppen in der Gemeinde lassen sich noch etwas Zeit mit der Nominierung ihrer Kandidatinnen oder Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im März nächsten Jahres.  Recht bald wird allerdings die SPD Farbe bekennen. „Es gibt einen Vorschlag des Vorstands für eine Person“, sagt Holger Ptacek, der Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat. Im März werde der Vorstand neu bestimmt, dann werde der Kandidat vorgestellt. Er selbst und Fraktionskollege Michael Schönlein, der 2020 für die Partei kandidierte, seien es auf jeden Fall nicht, verrät Ptacek.

Die Wählergruppe Pullach Plus muss sich erst richtig organisieren

Auch die WIP will voraussichtlich ein eigenes Gesicht präsentieren. „Wir werden mit Sicherheit einen Kandidaten aufstellen, aber wir sind noch nicht so weit“, sagt Fraktionsvorsitzender Reinhard Vennekold. Bei der Aufstellungsversammlung im Herbst solle der Name bekannt gegeben werden. Die FDP ist aktuell noch mit dem Bundestagswahlkampf beschäftigt. Es gehe erst einmal darum, bei dieser über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen, sagt ihr Pullacher Fraktionsvorsitzender Alexander Betz. Danach werde man sich um den nächsten Wahlkampf kümmern. „In der Vergangenheit hat die FDP immer einen Kandidaten aufgestellt und ich denke, das wird auch dieses Mal wieder so sein“, sagt Betz.

Ob die Wählergruppe Pullach Plus einen eigenen Kandidaten präsentiert, ist noch offen.  „Wir werden als Pullach Plus mit Sicherheit bei der Kommunalwahl antreten. Was eine Bürgermeisterkandidatur angeht, da sind wir noch im Prozess“, sagt Andreas Most, der stellvertretende Fraktionssprecher, der wie Fraktionssprecherin Caroline Voit vor ein paar Jahren wegen eines internen Richtungsstreits aus der CSU ausgetreten ist. Sie müssten sich erst einmal „richtig organisieren, wahrscheinlich als Verein“. Klar ist laut Most: „Einen Zählkandidaten brauchen wir nicht, aber wenn sich jemand bereit erklärt und wir der Meinung sind, er oder sie hat eine Chance, dann vielleicht.“

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