Süddeutsche Zeitung

Pullach:Bergrettung am Isar-Hochufer

Mutter und Sohn suchen nach einer Abkürzung durch den Wald

Dass man auch am Isarhochufer in Bergnot geraten kann und von professionellen Helfern gerettet werden muss, haben am Montagabend eine Münchnerin und ihr Sohn erlebt. Die Frau war zu Besuch in Pullach und mit dem Gelände nicht vertraut. Auf der Suche nach einer Abkürzung zu ihrer Unterkunft waren beide einen steilen Hang hinaufgestiegen. Irgendwann war die Mutter mit ihren Kräften am Ende, etwa auf halber Strecke ging es für sie weder vor noch zurück. "Da kann man sich in der Dunkelheit schon mal verschätzen", weiß der Pullacher Feuerwehrkommandant Thomas Maranelli aus Erfahrung.

Der etwa zwölf Jahre alte Sohn schaffte den Weg nach oben und holte zwei Passanten zur Hilfe. Diese alarmierten die Feuerwehr in der nahegelegenen Heilmannstraße, anschließend stieg der Mann zu der Festsitzenden herunter. Er betreute die Erschöpfte bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte. "Es ist jetzt zwar kein Hochgebirge bei uns, aber es gibt schon ein paar Stellen am Isar-Hochufer, an denen man in Schwierigkeiten geraten kann", sagt Kommandant Maranelli.

Deshalb lassen die freiwilligen Helfer sich eigens für Höhensicherungen ausbilden. "Wir sind keine Höhenretter, wie es sie bei der Berufsfeuerwehr München gibt", erklärt Maranelli, "aber wir haben für solche Einsätze eine Sonderausbildung." Nachdem die Retter die Frau mit einer sogenannten Rettungswindel den Hang hinauf befördern konnten, wurde sie vom Rettungsdienst versorgt. Danach konnte sie sich mit ihrem Sohn unbeschadet auf den Heimweg machen.

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Quelle:
SZ vom 14.10.2021 / LKIL
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