Pullach:Als die Bürgerbräu-Terrassen in Flammen standen

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1978 half Helmut Küpfer, den Großbrand in der Traditionsgaststätte am Isarhochufer zu löschen. Heute steht dort das Bürgerhaus. Dort wird der 81-Jährige nun beim Neujahrsempfang der Gemeinde für seine Verdienste um die Feuerwehr geehrt

Von Melanie Artinger, Pullach

Dort, wo heute das Bürgerhaus steht und alljährlich der Neujahrsempfang der Gemeinde Pullach stattfindet, befand sich bis vor rund 30 Jahren die Gaststätte Bürgerbräu-Terrassen, ein beliebtes Ausflugsziel mit herrlichem Ausblick über das Isartal. In den frühen Morgenstunden des 29. Juni 1978 brach in der Gaststätte ein verheerender Brand aus. Die Freiwillige Feuerwehr rückte aus und rettete das im Schlaf überraschte Personal mit Hilfe der Drehleiter aus den Flammen. Trotz des unermüdlichen Einsatzes der Feuerwehrmänner brannte das Gebäude jedoch bis auf die Grundmauern nieder. Der vorsätzlich gelegte Brand hinterließ für viele Jahre eine klaffende Lücke im Ortsbild der Isartalgemeinde, die erst durch den Bau des Bürgerhauses im Jahr 1996 geschlossen wurde. Wohl auch im Hinblick auf diese gemeinsame Geschichte, die das kulturelle Zentrum der Gemeinde mit der 1873 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr in Pullach verbindet, wurden die rund 140 Mitglieder als Ehrengäste auf dem diesjährigen Neujahrsempfang der Gemeinde begrüßt.

Im vergangenen Jahr rückten die derzeit etwa 80 aktiven Mitglieder zu insgesamt 315 Einsätzen im Gemeindegebiet aus. Beim Löschen des Brandes im Gasthaus "Bürgerbräu-Terrassen" war auch Helmut Küpfer dabei. Seit 1965 ist er Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Pullach. Im Rahmen des Neujahrempfangs wurde Küpfer nun für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement mit der Pullacher Ehrennadel geehrt. Küpfer erinnert sich noch gut, wie er zur Feuerwehr gekommen ist: Mitte der Sechzigerjahre war die Freiwillige Feuerwehr auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Damals ging Erwin Deprosse durch die Gemeinde und läutete überall dort, wo junge Männer wohnten, sagt Küpfer. Als der damals 30-Jährige gefragt wurde, zögerte er nicht lange und trat seinen Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr an. Einer seiner größten Einsätze war im März 1990 nach dem Orkan Wiebke. "Damals waren wir eine Woche lang den ganzen Tag und die halbe Nacht auf den Beinen", erzählt Küpfer. Über zweihundert Einsätze müssen es wohl gewesen sein. Aber wie viele Einsätze es in seiner aktiven Zeit bei der Pullacher Feuerwehr insgesamt waren, vermag er nicht zu sagen: "Irgendwann zählt man da einfach nicht mehr mit." Seit 50 Jahren führt der gelernte Bankkaufmann außerdem die Kasse des Vereins. Sein Motto: "Wenn man sich anstrengt und richtig angreift, dann kommt man auch weiter." Das Wichtigste im Verein ist natürlich der Zusammenhalt unter den Kameraden, sagt Küpfer, weil jeder für den anderen einsteht. Bei all den vielen Erlebnissen, die er als Feuerwehrmann hatte, stellt diese Auszeichnung einen der schönsten Momente seiner Zeit bei der Feuerwehr dar. "Das ist schon was Besonderes," freut sich der 81-jährige. Mit der Pullacher Ehrennadel wurden außerdem Monika Demme für ihr langjähriges Engagement im Partnerschaftenverein sowie Peter Koppermann, der seit 1999 die Abteilung Fußball des Sportvereins Pullach leitet, ausgezeichnet. Peter Hailer erhielt eine Sonderehrung und die Pullacher Goldmünze für seine zehnjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied der Pullacher Geothermiegesellschaft IEP.

© SZ vom 11.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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