Premiere zum Schluss:Security am Rathaus-Eingang

Stadtrat Garching im Bürgerhaus am Bürgerplatz 9, unter Corona-Bedingungen

Fast alle Stadträte trugen bei der Sitzung im Bürgerhaus eine Maske. Vor und nach der Sitzung wurde alles im Saal desinfiziert.

(Foto: Florian Peljak)

Auch im Garchinger Stadtrat steht bei der letzten Sitzung in alter Besetzung zunächst Corona im Mittelpunkt

Von Gudrun Passarge, Garching

Es war die erste Sitzung des Stadtrats in Zeiten der Ausgangsbeschränkung und zugleich die letzte in dieser Formation. Die Garchinger tagten am Donnerstag im Bürgerhaus, die Tische großzügig voneinander getrennt, und jeder hatte eine Maske auf dem Tisch liegen. Die meisten trugen aber ihre eigenen, so zeigte sich etwa Salvatore Disanto (CSU) stolz mit seiner FC-Bayern-Maske. Der Nachteil: Nicht immer waren die Redebeiträge gut zu verstehen, zumal es nur in der Mitte Mikrofone gab. Doch die Stadträte kämpften sich durch eine lange Tagesordnung, und brachten auch noch eigene Themen ein wie etwa die Lage an der Post.

Doch gleich zu Beginn gab Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) einen kurzen Überblick zur Corona-Lage in Garching. Er nannte 71 positiv Getestete und auch einen Todesfall. Im Rathaus arbeiteten derzeit nur halbe Mannschaften, die andere Hälfte sei jeweils im Home-Office. Die Notbetreuung in den Kindertagesstätten laufe, wenn bislang auch nur sieben Kinder betreut würden, was sich vermutlich nächste Woche ändern werde, wenn mehr Leute Anspruch auf Betreuung hätten. Ansonsten würde das pädagogische Personal teils andere Aufgaben in der Stadt übernehmen. Die Musikschule werde bald Online-Unterricht anbieten, aber für die Mitarbeiter sei Kurzarbeit geplant, mit einer Aufstockung auf 95 Prozent. Die VHS verfüge noch über Rücklagen, da sei keine Kurzarbeit vorgesehen. Der Wertstoffhof habe inzwischen wieder an fünf Tagen geöffnet, der Bauhof arbeite in Wechselschichten. Der Bauern- und der Wochenmarkt liefen weiter und würden gut angenommen, ein Sicherheitsdienst soll dafür sorgen, dass auch die Abstände eingehalten werden. Wobei Ulrike Haerendel (SPD) anmerkte, dass hier eine striktere Beachtung der Regeln nötig sei.

Die Parkplatzüberwachung, so Gruchmann, stelle zurzeit keine Verwarnungen sondern nur Ermahnungen aus. Sein Dank ging an die Fußballer, die sehr früh eine Einkaufshilfe organisiert haben, mit Hilfe der Stadt. Die Stadtbücherei biete inzwischen auch einen Lieferservice. Und was die Wirtschaft im Ort angeht, sagte Gruchmann, so sei die Stadt bei Stundungsanträgen sehr kooperativ und außerdem stunde sie ihren eigenen Mietern die Miete für drei Monate. Das Rathaus werde nächste Woche wieder geöffnet, allerdings nur für Leute mit Termin. Am Eingang wird ein Security-Mann stehen und auf seiner Liste kontrollieren, wer Zugang hat, so Gruchmann. Er prophezeite, dass die Corona-Krise die Stadt noch Monate beschäftigen werde, "wenn nicht Jahre".

Bei den Anfragen der Stadträte wies Disanto erneut auf die Verkehrssituation und die Parkplatznot an der Post hin. "Es ist immer noch keine Lösung da und die Lage hat sich in Corona-Zeiten eher verschärft", führte er aus. So stünden manchmal 20 bis 30 Menschen vor der Post und warteten auf die Öffnung. Er als Geschäftsinhaber müsse derzeit ein Parkplatzkonzept erstellen. Auf Disantos Frage nach dessen Umsetzung berichtete Gruchmann, er habe der Postbank geschrieben und die Möglichkeit aufgezeigt, Stellplätze auf dem Nachbargrundstück zu nutzen. Zuständig sei letztlich das Landratsamt als Kontrollbehörde. Aber das sei momentan wohl mit anderen Dingen beschäftigt. Disanto wollte das so nicht akzeptieren. Man würde jetzt schon seit Monaten darüber reden, "und passiert ist wirklich nichts". Der Bürgermeister versprach, nochmals nachzuhaken. Die Postbank hatte auf eine frühere Nachfrage der SZ erklärt, dass sie in der Regel keine Stellplätze zur Verfügung stelle. In Garching habe sie sich an die Auflagen gehalten. Dort gibt es fünf Parkplätze, darunter einen für Behinderte.

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