München: Poller gegen Terroristen:Beton soll die Wiesn schützen

Höhe: zwei Meter. Durchmesser: einen Meter. Derzeit lässt die Stadt München 50 riesige Poller rund ums Festgelände errichten - aber nur für das diesjährige Oktoberfest. Für 2011 ist anderes geplant.

Marco Völklein

So ganz verschwinden werden sie in diesem Jahr noch nicht, die großen Polizei-Lkw und die Müllautos der Stadt, um die Zufahrten zur Wiesn zu blockieren. Im vergangenen Jahr hatten Polizei und Stadt mit den Fahrzeugen die Wege zum Oktoberfest versperrt, um so Terroristen daran zu hindern, mit Autos auf das Festgelände vorzudringen. In diesem Jahr werden Betonpoller diese Aufgabe übernehmen. Derzeit errichtet das Baureferat für 200.000 Euro etwa 50 Stück rund um die Festwiese.

München: Poller gegen Terroristen: Mit diesen Betonstelen will die Stadt verhindern, dass Terroristen auf die Wiesn vordringen.

Mit diesen Betonstelen will die Stadt verhindern, dass Terroristen auf die Wiesn vordringen.

(Foto: Robert Haas)

Die Betonpoller bestehen jeweils aus zwei übereinander gestapelten Kanalrohren mit einem Durchmesser von etwa einem Meter, oben kommt ein Deckel aus Beton drauf. Ins Innere gießen die Arbeiter ebenfalls Beton. Jede Stele ist zwei Meter hoch. Das Baureferat errichtet sie derzeit an den Zufahrten, die direkt aufs Festgelände führen, also zum Beispiel an den Zufahrten vom Bavariaring, entlang des sogenannten "inneren Sperrrings".

Allerdings stellen die Arbeiter die Stelen so auf, dass dazwischen noch eine Gasse frei bleibt - damit zum Beispiel Rettungsfahrzeuge auf das Gelände gelangen können. Sollte es aber zu einer Bedrohungslage kommen, stehen direkt an den Gassen Fahrzeuge der Polizei und der Stadt bereit, um die Gasse zu blockieren und so zum Beispiel das Vordringen von Terroristen zu unterbinden- dies muss innerhalb von 30 Sekunden geschehen können, darauf besteht die Polizei.

Da die Betonpoller nicht gerade schön anzusehen sind, wird das Tourismusamt an den Pollern große Plakate anbringen, die das Programm der heurigen Jubiläumswiesn sowie einen Plan der Bierzelte und Oktoberfestattraktionen zeigt. Nach der Wiesn wird die Stadt die Betonpoller ohnehin wieder abbauen. Denn bis zur Wiesn im Jahr 2011 will sie dann entlang des Inneren Sperrings feingliedrigere Sperrpoller aus Metall errichten.

Diese sind derzeit am Sankt-Jakobs-Platz in der Innenstadt bereits im Betrieb. Dort, wo zum Beispiel Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr durch müssen, können die Poller im Boden versenkt werden - auch dies geschieht innerhalb von 30 Sekunden. Für die diesjährige Wiesn allerdings reichte der Stadt die Zeit nicht, um die Sicherheitspoller zu installieren. Daher greift sie nun auf die provisorisch errichteten Betonstelen zurück.

Entlang der Zufahrtswege zum Bavariaring und zur Theresienhöhe, dem sogenannten "mittleren Sperrring", wird die Stadt bis zum Start der Wiesn 2010 etwa 70 Blumenkübel aufstellen; dort werden Polizisten die Zufahrtsberechtigungen kontrollieren. Auch diese Kübel werden nach der Wiesn wieder abgebaut. Zum Oktoberfest 2011 wird das Baureferat entlang des mittleren Sperrrings sogenannte "Sperrblenden" errichten - das ist eine Art Tor, etwa zwei Meter lang und bis zu 1,40 Meter hoch, die die Polizisten im Falle einer Bedrohung rasch zuschwenken können.

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