Würmtal:Neuer Anlauf für eine verschmähte Auszeichnung

Würmtal: "Bei den Kindern scheint der Preis besser angekommen zu sein als bei den Erwachsenen": Zuletzt ging der von Peter von Schall-Riaucour (hinten in der Mitte) gestiftete Umweltpreis an Grundschüler und Kindergartenkinder.

"Bei den Kindern scheint der Preis besser angekommen zu sein als bei den Erwachsenen": Zuletzt ging der von Peter von Schall-Riaucour (hinten in der Mitte) gestiftete Umweltpreis an Grundschüler und Kindergartenkinder.

(Foto: Gemeinde Planegg)

Seit Jahren gehen kaum Bewerbungen für den Planegger Umweltpreis ein. Nun erhöht Stifter Peter von Schall-Riaucour die Geldprämie und holt die Naturschützerin Astrid Pfeifer ins Boot, um das Interesse an der Ausschreibung zu erhöhen.

Von Rainer Rutz, Planegg

Deutlich mehr Geld, eine erweiterte Jury, attraktivere Bedingungen, ein neues Logo - und eine "Umweltbotschafterin": Der Planegger Umweltpreis wird in diesem Jahr aufgewertet und auf eine breitere Basis gestellt. Stifter Peter von Schall-Riaucour hat sich in Astrid Pfeiffer zudem eine im Würmtal bekannte Umweltaktivistin ins Boot geholt. Sie soll den Preis, dem bisher eher wenig Erfolg beschieden war, ins Bewusstsein der Planegger hieven und für möglichst viele Bewerbungen aus der Bevölkerung sorgen. Dazu trägt sicherlich auch die Erhöhung des Preisgeldes von 5000 Euro auf 7500 Euro bei.

Der Planegger Umweltpreis wurde erstmals 1995 ausgerufen, Initiator war damals der Gemeinderat. Bescheidene 500 Mark gab es seinerzeit zu gewinnen. Doch trotz der vielfältigen Bemühungen von Umweltreferent Richard Richter und anderen, blieb der Preis ein Flop. 2002 wurde er erstmals verliehen, an die Planeggerin Lilo Bichel für die Schaffung des Biotops in Steinkirchen. In den folgenden Jahren gab es keinerlei Resonanz auf die jeweilige Ausschreibung, 2008 gewann die Urologische Klinik den Preis für ihr Umwelt-Management, ein Jahr später wurde der Preis still und heimlich zu Grabe getragen.

Es war der Gemeinderat Peter von Schall-Riaucour von der Gruppierung Pro Planegg und Martinsried, der 2021 ganz von vorne anfing. Doch auch die von ihm gespendeten 5000 Euro und das Engagement großer Teile der Rathausverwaltung und des Gemeinderats brachten zur großen Frustration Schall-Riaucours kaum bessere Ergebnisse. Zuletzt ging der Preis an Schüler und Kindergartenkinder.

Doch Schall-Riaucour gibt nicht auf: "Natürlich hätte ich mir mehr Bewerbungen gewünscht. Bei den Kindern scheint der Preis besser angekommen zu sein als bei den Erwachsenen", sagt er. Für ihn war klar, dass er den Preis auf eine breitere Basis stellen musste: "Und da fiel mir Astrid Pfeiffer ein. Ich kenne sie schon lange auch aus unserer gemeinsamen Arbeit im Vorstand des Bundes Naturschutz und natürlich auch politisch - und hier waren wir größtenteils anderer Meinung."

Würmtal: Astrid Pfeiffer soll als "Umweltbotschafterin" für den von Peter von Schall-Riaucour gestifteten Preis werben.

Astrid Pfeiffer soll als "Umweltbotschafterin" für den von Peter von Schall-Riaucour gestifteten Preis werben.

(Foto: Robert Haas)

Gerade das hat Schall-Riaucour aber gereizt, wie er sagt: "Das war für mich einer der Gründe: Sie denkt anders und kann mich auf neue Ideen bringen." Pfeiffer, eine Tochter des verstorbenen früheren Planegger Bürgermeisters Alfred Pfeiffer (SPD), sei "eine der kompetentesten Personen in Sachen Naturerhalt in und um Planegg. Sie arbeitet im Hintergrund, wir wissen gar nicht, was unsere Natur ihr alles zu verdanken hat", schwärmt Schall-Riaucour.

Neben der Erhöhung des Preisgeldes wird es künftig auch einen speziellen Kinder- und Jugendumweltpreis geben. Denn laut Schall-Riaucour ist es schwierig, "die Einsendungen der Kinder mit denen der Erwachsenen zu vergleichen". Man müsse aber allen gerecht werden.

Von 1. April an soll es außerdem eine neue Homepage geben: www.PlaneggerUmweltpreis.de. In der Osterwoche will Schall-Riaucour auf den Preis mit einer Postwurfsendung aufmerksam machen. Es gibt auch einen Auftritt auf dem Nachrichtenkanal Instagram. Schall-Riaucour, früher selbst unter anderem als PR- und Medien-Fachmann unterwegs, ermuntert alle Würmtaler, die eine Idee zur Erhaltung der Natur haben auf, eine Bewerbung einzureichen. "Engagement und Nachhaltigkeit sind entscheidend, nicht eine ausgetüftelte Erfindung."

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