Planegg:Werben für Partnerschaft mit der Ukraine

Planegg: Die Gemeinderäte Peter von Schall-Riaucour (links) und Philipp Pollems (Zweiter von rechts) sind im ukrainischen Konsulat mit offenen Armen empfangen worden.

Die Gemeinderäte Peter von Schall-Riaucour (links) und Philipp Pollems (Zweiter von rechts) sind im ukrainischen Konsulat mit offenen Armen empfangen worden.

(Foto: privat)

Die Gemeinderäte Peter von Schall-Riaucour und Philipp Pollems streben eine Verbindung zu einer Stadt in dem vom Krieg gebeutelten Land an.

Von Rainer Rutz, Planegg

Soll Planegg eine Partnerschaft mit einer Stadt in der Ukraine eingehen? Einen entsprechenden Antrag haben die beiden Gemeinderäte der Gruppierung Pro Planegg & Martinsried (PPM), Peter von Schall-Riaucour und Philipp Pollems, an den Gemeinderat gestellt. Auf der öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 30. März, soll darüber entschieden werden. Die beiden Gemeinderäte haben inzwischen viele Informationen gesammelt und waren schon beim ukrainischen Konsul in München, der sich hocherfreut gezeigt habe und ihnen auch schon Vorschläge unterbreitet habe.

Ob der Antrag eine Chance auf Verwirklichung hat, bleibt allerdings fraglich. Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) hat am Rande ein- er Sitzung auf eine entsprechende Anfrage der SZ eher ablehnend reagiert. Planegg habe schon vier Partnerstädte und sei damit ausgelastet, meinte er. Trotzdem ist Philipp Pollems, der das Thema in der Gemeinderatssitzung offensiv vertreten will, optimistisch: "Eigentlich kann man gar nichts gegen eine Partnerschaft mit einer Stadt in der Ukraine einwenden." Für ihn und von Schall geht es darum, "ein politisches Zeichen zu setzen", wie das derzeit Hunderte von Kommunen in Deutschland tun.

Im Landkreis München hat die Gemeinde Pullach eine Partnerschaft mit gleich zwei ukrainischen Städten, in Unterschleißheim wird das Thema gerade diskutiert. "Niemand will derzeit in die Ukraine fahren", sagt Pollems, "es geht nicht um Friede, Freude, Eierkuchen, sondern um ein Signal der Solidarität. Wir akzeptieren diesen russischen Angriffskrieg einfach nicht und mit einer Partnerschaft verteidigen wir demokratische Werte. Erst in einem nächsten Schritt, nach dem Krieg, können wir diese Partnerschaft dann mit mehr Leben erfüllen."

Von Schall hat bei der Beauftragten für Partnerschaften Planeggs, der früheren Gemeinderätin Annelore von Aufsess (CSU), nachgefragt. Diese war überrascht, sie wusste nichts von dem Antrag der beiden Kollegen. "Aber sie zeigte sich offen", sagte von Schall, "sie ist dafür, dass das Thema ausgelotet wird und sie wünscht sich eine ergebnisoffene Diskussion. Uns geht es jedenfalls darum, ein humanitäres Zeichen zu setzen."

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