Planegg:Bau der U-Bahn kann beginnen

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Bald geht es mit der U6 vom Sendlinger Tor raus bis nach Martinsried. (Foto: Robert Haas)

Die Trassenverlängerung nach Martinsried kommt in die entscheidende Phase. Zentraler Auftrag soll im August vergeben werden.

Von Rainer Rutz, Planegg

Die Vorbereitungen für den ersten Spatenstich für die U-Bahnstrecke von Großhadern auf den Campus in Martinsried laufen auf Hochtouren. Im Planegger Gemeinderat berichtete der Geschäftsführer der Projektmanagementgesellschaft für die Verlängerung der U 6, Dimitri Steinke, man sei nach der Vorplanung nun in die entscheidende Entwurfsplanung eingetreten. Die notwendigen Artenschutzmaßnahmen - für Haselmaus und Fledermaus - seien abgeschlossen, die Fällung von Bäumen im Umgriff der rund einen Kilometer langen Strecke sei ebenso erfolgt, die Entfernung der Wurzelstöcke stehe unmittelbar bevor. Man sei mittlerweile so weit, dass man "die Hauptausschreibung veröffentlichen" könne.

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Für den August ist die Auftragsvergabe für die Hauptbaumaßnahme - der eigentliche U-Bahnbau - geplant: "Wir können bereits bauvorbereitende Maßnahmen beginnen. Mit den eigentlichen Ingenieurbauleistungen soll im Jahr 2023 begonnen werden", sagte Steinke. Da Probleme mit "belastetem Aushub" erwartet werden, "die großen Einfluss auf den Baufortschritt haben werden", gehe man derzeit von einem Inbetriebnahmetermin im Jahr 2027 aus - rund zehn Jahre später als einmal gedacht.

Nicht viel anders verhält es sich mit den erwarteten Kosten. Auch da gilt vieles nicht mehr. Steinle äußerte sich vorsichtig und verwies auf noch anstehende "massive Preissteigerungen". So sei etwa der Preis für Betonstahl binnen einen Jahres um 60 Prozent gestiegen, man könne deshalb "die Kostenberechnung nur bedingt abbilden". Steinle nennt die Zahl von rund 166 Millionen Euro. Bei den ersten Planungen vor 15 Jahren war man von rund 70 bis 80 Millionen Euro ausgegangen. Der Geschäftsführer der U-Bahnbaugesellschaft nannte noch "drei Überraschungsfunde", die zu weiteren Preissteigerungen führen könnten: "Mehrere unbekannte Sickerschächte, unbekannte Kanalschächte und Stromleitungen."

Dimitri Steinke, Leiter der Projektgesellschaft, verkündete Fortschritte. (Foto: Catherina Hess)

Dazu komme eine Kostenexplosion bei bestimmten Baumaterialien wie Metall und Holz. Auch die "finale Klassifizierung des Erdaushubs, der in großen Mengen aus geotechnischen und statischen Gründen außerplanmäßig entsorgt werden musste" führte zu Preissteigerungen. Zufrieden zeigte sich Steinke mit dem bereits nahezu fertigstellten Parkdeck und der P&R-Anlage, die "den prognostizierten Rahmen voraussichtlich um lediglich 18 Prozent überschritten" habe.

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