Artenschutz:Ein Zaun soll die Stoawiesn schützen

Artenschutz: Ein massiver Metallzaun verhindert den Zugang zum Biotop Stoawiesn von Südosten.

Ein massiver Metallzaun verhindert den Zugang zum Biotop Stoawiesn von Südosten.

(Foto: Stephan Rumpf)

Die Gemeinde Planegg will Spaziergänger von dem Biotop fernhalten - auch um ihr Ökokonto nicht zu gefährden.

Von Rainer Rutz, Planegg

Die Stoawiesn zwischen Gräfelfing und Steinkirchen ist eigentlich ein Biotop - worauf die Gemeinde durch ein großes Schild auch hinweist. Allerdings hat sich das frühere kiesige Brachland am Planegger Gewerbegebiet in den letzten Jahren zu einem beliebten Gebiet für Spaziergänger mit und ohne Hund, für spielende Kinder und Radfahrer entwickelt. Die Folgen sind niedergetretene Gräser und Pflanzen, Hundekot und Trampelpfade quer durch das im Sommer wunderbar blühende Biotop. Im Rathaus sieht man die Entwicklung nicht gerne.

Die seit zehn Jahren naturbelassene Wiese stellt nach Ansicht von Richard Richter, der das Umweltamt leitet, nicht nur ein Trenngrün zwischen den beiden Gemeinden dar, sondern ist mittlerweile auch die Heimat etlicher seltener Arten aus Flora und Fauna. Die Gemeinde Planegg hat in den vergangenen Jahren eine Viertelmillion Euro in die Fläche gesteckt und bisher auf weitergehende Restriktionen für Besucher und Spaziergänger verzichtet. Jetzt hat sie allerdings auf der Südostseite des 3,6 Hektar großen Gebietes einen massiven Metallzaun hochgezogen, um den Besucherstrom einzudämmen. Aus dem Umweltamt heißt es dazu, man hoffe, dass in den zentralen Bereichen der Stoawiesn nun wieder mehr Ruhe einkehren könne.

Das Biotop ist für die Gemeinde Planegg auch aus einem ganz anderen Grund so wichtig. Es gilt nämlich als sogenanntes Ökokonto. Das heißt, anderweitige Eingriffe der Gemeinde etwa in Naturflächen können durch die Stoawiesn kompensiert werden. Hier hat auch die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt München ein Wörtchen mitzureden. Jährlich finden deshalb Begehungen durch Fachleute statt. Damit soll gesichert werden, dass die Stoawiesn auch weiterhin als Öko-Fläche gelten darf. Diese Einschätzung ist jetzt offenbar in Gefahr - deshalb der Zaun.

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