Süddeutsche Zeitung

Bildung:Landrat dementiert Standort-Entscheidung

Stellvertreterin Annette Ganssmüller-Maluche löst mit der Aussage, Planegg bekomme die neue Realschule im Würmtal, Irritationen aus - Christoph Göbel fängt die Behauptung wieder ein.

Landrat Christoph Göbel (CSU) hat dementiert, dass die Entscheidung für den Standort einer neuen Realschule im Würmtal bereits gefallen ist. Eine entsprechende Aussage hatte seine Stellvertreterin Annette Ganssmüller-Maluche (SPD) bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend im Kupferhaus getätigt und gesagt, die Gemeinde Planegg erhalte den Zuschlag für die neue Bildungseinrichtung. "Nein, das ist weder untersucht, geplant noch entschieden", widersprach der Landrat am Donnerstag auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung. Dass eine neue Realschule im Würmtal, die dringend benötigt wird, nach Planegg kommen könnte, wollte Göbel aber nicht ausschließen, dies sei "möglich".

Mehr als 300 Schüler aus dem Landkreis gehen in Gauting zur Schule

Überrascht und skeptisch auf die Aussage der SPD-Politikerin hatte direkt auf der Bürgerversammlung Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) reagiert, für eine Schule müsse innerhalb der Gemeinde erst einmal Platz gefunden werden - also ein Grundstück. Denn wird im Landkreis München eine neue weiterführende Schule gebaut, muss die Kommune, in der sie entsteht, das hierfür erforderliche Grundstück selbst einbringen.

Zuletzt hatte Landrat Göbel - ebenso wie seine Stellvertreterin in Planegg - immer wieder deutlich gemacht, dass im Würmtal zwingend eine neue Realschule gebaut werden muss, da insbesondere die Einrichtung in Gauting, die weit mehr als 300 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis München besuchen, längst an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt ist. Der Landkreis selbst ist an der Realschule in Gauting über den dortigen Zweckverband beteiligt. Ob eine neue Schule in Planegg, Gräfelfing oder Neuried entstehen könnte, sei aber noch nicht entschieden.

Fest steht indes längst, dass in Hohenbrunn eine weitere Realschule entstehen wird, die vor allem die Bildungseinrichtung in Neubiberg entlasten soll. Auch eine neue Realschule in der Gemeinde Haar ist bereits genehmigt, ob diese aber auch realisiert wird, steht weiter in den Sternen, weil die Kommune kein Grundstück bereitstellen kann.

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SZ/rar/müh/sab/belo
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