Planegg:Büros in der Hausmeisterwohnung

Die Gemeinde schafft mehr Platz für die Mitarbeiter der Rathausverwaltung.

Von Rainer Rutz, Planegg

27 Jahre ist das blaue Planegger Rathaus alt, und laut Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) ist es "in die Jahre gekommen". Für die Mitarbeiter bedeute dies "zunehmende Enge, schwere Separierungen und somit höhere Anforderungen", sagte Nafziger in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Auf der Suche nach einer Lösung ist man im Rathaus nun auf die Idee gekommen, die immerhin 124 Quadratmeter große Hausmeisterwohnung im Rathaus komplett umzubauen und für die Verwaltung zu nutzen.

Die Wohnung steht leer, nachdem die Gemeinde nach dem Weggang des bisherigen Hausmeisters nun mit einem Hausmeisterpool arbeitet. In einem Gutachten hat ein Architektenbüro ermittelt, dass sich auf der Fläche neun Büros und ein Besprechungszimmer unterbringen lassen - nach erheblichen Umbauarbeiten. Rund 600 000 Euro soll die Kommune dafür hinlegen. Das sei "immer noch billiger als ein neues Rathaus", scherzte Nafziger.

Architekt Bernd Callsen betonte, bei dieser Summe habe man sich "noch auf das Notwendigste reduziert". Die Anforderungen an Technik, Sicherheit und Ausstattung seien jedoch enorm gestiegen, allein der aktuelle Brandschutz mache einen sechsstelligen Betrag aus. Dazu kommen die notwendigen Vernetzungen, die Ausstattung mit Computern, eine neue Küche und Toilettenanlagen.

Bei den Gemeinderäten löste die Baubeschreibung des Architekten unterschiedliche Reaktionen aus. Während Philipp von Hirsch (CSU) leise "Wahnsinn" murmelte und einen Quadratmeterpreis von 4700 Euro für den Umbau errechnete, meinte Fritz Haugg (FDP), diese enorme Investition ergebe nur Sinn, "wenn wir die Hausmeisterwohnung dauerhaft nicht mehr brauchen" - was Bürgermeister Nafziger bestätigte.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: