Eine bessere Abstimmung über geplante Bauvorhaben auf dem ehemaligen Planegger Bahnhofsareal und dem angrenzenden Grundstück auf Kraillinger Flur wünschen sich SPD-Vertreter der beiden Nachbarkommunen. In Anträgen fordern die sozialdemokratischen Fraktionen in beiden Gemeinderäten eine gemeinsame Sitzung oder auch einen Workshop, um Einblicke in die jeweiligen Pläne der Nachbarn zu erhalten. Denn beide Vorhaben beeinflussten sich gegenseitig, lautet die Begründung der Antragsteller - vor allem im Hinblick auf die geplante verkehrliche Erschließung der Projekte.
Die Würmtal-Gemeinden Planegg und Krailling gehen fließend ineinander über, obwohl hier die Gemeindegrenze zwischen den Landkreisen München und Starnberg verläuft. Auch wenn jede Gemeinde Planungshoheit über ihr Gebiet hat, so überschneiden sich doch gelegentlich die Interessen insbesondere da, wo die Kommunen auf Tuchfühlung gehen.
Das ist aktuell der Fall beim geplanten Wohnungsbau auf dem ehemaligen Heide-Volm-Grundstück durch die Gemeinde Planegg und einem Wohnungsbauvorhaben der Kraillinger auf dem direkt angrenzenden Areal des Gleisherstellers Emeran Braun. Befeuert wurde der Wunsch nach einem Informationsaustausch nun durch Details, die aus nicht öffentlicher Sitzung des Planegger Gemeinderats an die Öffentlichkeit gedrungen waren.
In der aktuellen Diskussion geht es um einen angeblich 14-stöckigen Wohnturm, der auf dem einstigen Bahnhofsareal entstehen soll. Da das Kraillinger Bauvorhaben jedoch eine verkehrliche Anbindung vorsieht, die teilweise über Planegger Flur führt, sei ein baldiger Austausch dringend angebracht, sagt der Planegger SPD-Gemeinderat Felix Kempf. Auch Gemeinderäte anderer Fraktion würden diese Auffassung teilen. Allerdings habe sich die Rathausspitze in Planegg für diese Idee bislang "nicht so offen" gezeigt, sagte Kempf mit Blick auf Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU). Kempf und der Kraillinger SPD-Kollege Udo Guizetti hoffen nun darauf, in ihren Gemeinderäten eine Mehrheit für ihre Anträge zu gewinnen.