Die Gemeinde Planegg ist nach wie vor auf der Suche nach Möglichkeiten, um von Herbst an mehr Kinderbetreuungsplätze anbieten zu können. Zuletzt sah es so aus, als müsste die Gemeinde den Eltern von rund hundert Kindern eine Absage erteilen, zurzeit fehlen laut Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) noch rund 80 Plätze. Ob sich die Zahl noch deutlich reduzieren lässt, ist offen.
Man tue "alles", um die Situation zu entschärfen, sagte Nafziger auf Nachfrage. Der Versuch, die derzeit für den Kindergartens St. Martin in Martinsried genutzten Container zu kaufen oder zu mieten, gestalte sich "sehr schwierig". Er sei mittlerweile "desillusioniert", erklärte Nafziger, werde aber nicht nachlassen.
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Kinderbetreuung:"Das Personal hat kaum mehr die Kraft, den Alltag mit den Kindern zu meistern"
Suzanne Sarközy, seit 27 Jahren Erzieherin, findet die Zustände in den Kitas so eklatant, dass ein Aufschrei nötig sei. Ein Gespräch über völlig erschöpfte Kollegen, SOS-Nachrichten an die Eltern und Kinder, die auf der Strecke bleiben.
Der neue Kindergarten St. Martin wird im August fertig, die Container stünden dann eigentlich bereit. Viele Erzieherinnen und Erzieher würden aber nicht gerne in Containern arbeiten und in andere Gemeinden abwandern, sagte Nafziger.
Angebote aus dem Münchner Stadtteil Obersendling und auch aus der Nachbargemeinde Gräfelfing würden oft von den Eltern nicht angenommen. Nafziger verwies in diesem Zusammenhang auch auf die enormen Tarifsteigerungen, die von diesem Jahr an im öffentlichen Dienst auf die Kommunen zukommen - für Planegg belaufen sie sich auf eine Summe von rund einer Million Euro pro Jahr.