Planegg:Kenia-Koalition in Planegg

Planegg: Neue Zweite Bürgermeisterin der Würmtalgemeinde Planegg: Judith Grimme von den Grünen.

Neue Zweite Bürgermeisterin der Würmtalgemeinde Planegg: Judith Grimme von den Grünen.

(Foto: Robert Haas)

Grüne und SPD stellen Vertreter des CSU-Bürgermeisters

Von Rainer Rutz

Faustdicke Überraschung in der konstituierenden Sitzung des neuen Planegger Gemeinderats am Montagabend: In geheimer Wahl wurde die Grüne Judith Grimme zur Zweiten Bürgermeisterin gewählt; den Posten der Dritten Bürgermeisterin erhielt Christine Berchtold von der SPD. Die Zweitplatzierte bei der Kommunalwahl im März, Cornelia David von den Freien Wählern, ging zweimal leer aus. Grüne und SPD hatten bei der Stichwahl den schließlich gewählten Hermann Nafziger von der CSU unterstützt.

In der Sitzung schlug Peter von Schall-Riaucour (FDP-Fraktion) Cornelia David (FW) als Nafzigers Stellvertreterin vor - überraschend deshalb, weil sich Schall während des Wahlkampfs und bei der Stichwahl stets gegen David ausgesprochen hatte. Sein Umschwenken begründete Schall unter anderem mit der Corona-Krise, "die es erfordert, dass jemand mit Erfahrung den Ersten Bürgermeister vertritt." David sei gerade als Ärztin für diesen Job "bestens geeignet, sie ist die Richtige, denn wir brauchen jetzt ein gutes Team".

Die Imkerin Judith Grimme hatte 2018 den neuen Ortsverband der Grünen gegründet, kommunalpolitisch aufgefallen war sie bis dahin kaum. Allerdings hatte Grimme bei der Kommunalwahl im März mit circa 3000 Einzelstimmen einen Rekord eingefahren. Schall verwies auf Grimmes Rolle vor Jahren bei den Diskussionen um die Unterkunft von Flüchtlingen in der Gemeinde und machte sie verantwortlich für eine "Unterschriftenaktion, die die Bevölkerung gespalten hat". Grimme zeigte sich "irritiert " und betonte: "Mir ging es damals nur um die Art der Vergabe für die Unterkünfte." Selbstverständlich sei sie für eine "Unterkunft der Flüchtlinge innerhalb der Gemeinde."

Grimme erhielt 15 Stimmen, David neun. Bei der Abstimmung über den Dritten Bürgermeister wurde David ein weiteres Mal vorgeschlagen. Max Gum-Bauer (FW) argumentierte, David sei bei allen Abstimmungen der vergangenen Jahre involviert gewesen und somit bestens informiert. Felix Kempf, dessen SPD bei der Kommunalwahl halbiert worden war, schlug dagegen die unterlegene Bürgermeister-Kandidatin Christine Berchtold vor. Wiederum unterlag David, dieses Mal mit 14 gegen elf Stimmen.

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