Würmtal:Retten, löschen, bergen, feiern

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Seit 150 Jahren im Einsatz: Feuerwehrleute bei einer Katastrophenschutzübung in Planegg im Oktober 2022. (Foto: Catherina Hess)

Die Freiwillige Feuerwehr Planegg begeht ihren 150. Geburtstag heuer mit einem umfangreichen Programm.

Von Rainer Rutz, Planegg

Das Jahr 2023 ist für die Freiwillige Feuerwehr Planegg ein ganz besonderes: Sie wird heuer 150 Jahre alt und ist damit die älteste Feuerwehr im Würmtal. Kommandant Martin Heizer, Vorsitzender Josef Reithmeier und Mathias Singer, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, stellten zusammen mit Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) ein Festprogramm vor, das sich über das gesamte Jahr verteilt.

Zurzeit wird an einer Chronik gearbeitet, dafür werden noch Sponsoren gesucht, damit die Auflage so hoch werden kann, dass jeder Planegger und Martinsrieder Haushalt kostenlos ein Exemplar erhalten kann, wie Kommandant Heizer sagte. Es gibt nach seinen Angaben noch Relikte aus vergangenen Tagen, zum Beispiel Schriftstücke aus dem 19. Jahrhundert. Auch eine hölzerne Leiter werde man präsentieren, sie stammt aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts.

Die Planegger Feuerwehr ist traditionell gut aufgestellt: Sie hat keine Nachwuchsprobleme, "auch weil wir immer eine starke Jugendgruppe haben", wie Heizer sagte. Von den rund 150 Mitgliedern stehen 100 für Einsätze bereit. Die Feuerwehr ist in Planegg nach wie vor eine Männer-Domäne, lediglich 17 der Aktiven sind Frauen. Bis auf wenige Techniker arbeiten alle komplett ehrenamtlich.

Heizer und Reithmeier lobten das "große Verständnis", das Feuerwehrleute durch ihre Arbeitgeber erfahren, denn immerhin müssen die Aktiven im Falle eines Falles laut Feuerwehrgesetz für den Einsatz freigestellt werden. Im vergangenen Jahr waren das "schon mal ein paar Tage hintereinander", etwa als man nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Hilfe leistete.

Für die Öffentlichkeit gibt es einen Aktionstag, eine Party und ein Schafkopfrennen

Die Auftaktveranstaltung zum Festjahr findet am 11. März im Kupferhaus statt, teilnehmen können an dem Abend allerdings nur geladene Gäste. Die Öffentlichkeit wird dann drei Monate später, am 17. Juni, bei einem "Aktionstag" auf dem Freigelände des Kupferhauses einbezogen. Dabei können die Planegger und Planeggerinnen die Feuerwehrleute bei allen möglichen Aktivitäten bewundern. Man habe "einiges Besonderes" geplant, kündigte Heizer an. Am 9. Juli werden bei einem ökumenischen Festgottesdienst in St. Elisabeth unter anderem die drei neuen Feuerwehrfahrzeuge geweiht, dazu gibt es auf dem Marktplatz ein Weißwurstfrühstück. Am 22. Juli darf getanzt werden bei einem Partyabend im Kupferhaus mit der Oktoberfest-Band "Blechblosn". Zum Faschingsbeginn am 11. November findet das traditionelle Schafkopfrennen der Feuerwehr statt - zum ersten Mal öffentlich. Geplant ist außerdem ein Malwettbewerb für Kinder. Die besten Bilder werden in einer Ausstellung im Rathaus gezeigt.

Nach Angaben von Heizer wird bereits seit fünf Jahren für die Festlichkeiten geplant. Die Kosten hat die Feuerwehr mit rund 35 000 Euro kalkuliert. Sie sollen zum Großteil durch Spenden und Sponsoring aufgebracht werden. Ein Defizit für die Feuerwehr werde es aber "auf keinen Fall geben", versprach Bürgermeister Nafziger.

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