Planegg:Solarprojekt auf acht Hektar Fläche

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Unter den Solarmodulen sollen Schafe weiden können. (Foto: Claus Schunk)

Planegg steht kurz davor, mit der Bürger-Energie-Unterhaching ein im Landkreis einzigartiges Photovoltaik-Vorhaben umzusetzen.

Von Rainer Rutz, Planegg

Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) hat im Bund mit seiner Stellvertreterin Judith Grimme (Grüne) ein Solarprojekt ausgehandelt, das im Landkreis München bisher einzigartig ist. So soll auf einer landwirtschaftlichen Fläche am Ortsrand von Planegg zu Krailling auf einem neun Hektar großen Areal eine sogenannte Agri-Solaranlage entstehen. Als Partner ist aller Voraussicht nach die Bürger-Energie-Unterhaching mit dabei. Das Vorhaben ist laut Bürgermeister Nafziger so gut wie unterschriftsreif. Noch an diesem Wochenende sollen die Gemeinderäte informiert werden.

"Grüner Bürgerstrom für die Energiewende vor Ort" - diese Vision wollen der CSU-Bürgermeister und seine Stellvertreterin von den Grünen schnell realisieren. Gemeinsam mit Fachleuten habe man in den vergangenen Monaten ein Konzept entwickelt, das noch vor der Sommerpause vom Gemeinderat beschlossen werden solle, sagt Nafziger. Das Solarfeld soll nahe der Kompostieranlage und östlich des Kraillinger Friedhofs gebaut werden. Der Clou: Planegger Bürgerinnen und Bürger können Anteile erwerben und so doppelt profitieren: durch möglicherweise preiswerteren Strom und anteiligen Gewinn.

Der Grund kann weiter landwirtschaftlich genutzt werden

Eine ähnliche Anlage gibt es im Landkreis in Unterhaching. Der dortige Betreiber, die "Bürger-Energie-Unterhaching eG", bringt für die Aufgabe in Planegg zehn Jahre Erfahrung mit. Der Eigentümer der Fläche, Philipp von Hirsch, hat seine Zustimmung signalisiert, weil der Grund und Boden trotz Solarpaneels weiter landwirtschaftlich genutzt werden kann. Die Kollektoren werden im sogenannte Agri-PV-Verfahren in einigen Metern Höhe installiert. Dadurch bleibt die Ackerfläche erhalten, der Pächter kann sogar mit landwirtschaftlichen Maschinen durch die Anlage fahren.

Ein Pilotprojekt dieser Art, sagt Bürgermeister Nafziger, gebe es bei Augsburg. Auch dort heißt es: "Wir wollen Kartoffeln und Strom haben". In Planegg soll möglichst das Regionalwerk Würmtal, ein lokaler Stromanbieter, als Partner gewonnen werden. Judith Grimme hat schon mal nachgerechnet. Sie geht davon aus, dass auf einem Hektar mit Modulen besetzter Fläche etwa ein Megawatt Leistung installiert werden kann: "Mit einem Megawatt durch Sonnenenergie erzeugter Leistung können wir 800 bis 1000 Bürger mit Strom versorgen", sagt sie. Zunächst strebe man an, eine Anlage auf sechs bis acht Hektar zu errichten, und diese später eventuell noch zu erweitern. Das wäre sauberer Strom für Tausende Menschen.

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